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unwürdige und gewissenlose Räte verlangten nun von Moser
ohne weiteres die Auslieferung von Landesgeldern. Nach
seinem Diensteide durfte dies Moser ohne Erlaubnis der
Landschaft nicht zugeben. Er tat es auch nicht und machte
dem Herzog im Auftrag der Landschaft ernstliche Borstel-
lnngen. Was geschah nun? Karl kündigte dem mutigen
Mann 1759 seine Gefangensetzung und die allerschärfste
Untersuchung an. Sogleich wnrde er unter Husarenbegleitung
auf den Hohentwiel gebracht. 5 Jahre war der fromme
und rechtliche Mann in Gefangenschaft. In dieser Zeit
wurde er auf Befehl des Herzogs von dem Kommandanten,
General v. Roman sehr streng gehalten, und war deshalb
oft krank. Er durfte nicht einmal schreiben, so daß er die
Lichtschere benützen mußte, um Buchstaben in die Wand
und in die Bücher zu kratzen. Endlich erkannte der Herzog
aber doch, daß er an Moser einen „ehrlichen Mann und
guten Patrioten" habe und schenkte ihm ans Betreiben der
Landschaft und des Königs von Preußen die Freiheit.
Moser lebte noch längere Zeit, vom ganzen Lande uud auch
von seinem Herzog geachtet. Seine Nachkommen leben jetzt
noch in Württemberg.
\7. König Friedrich, \7ty7—\8\6.
Friedrich trat 1797 als Herzog die Regierung an, wnrde
1808 Kurfürst und erlangte 1806 die Königswürde.
Er war trefflich begabt und führte ein strenges Regiment:
er ist der Neubegründer des württb. Staats. Mit Friedrich
kamen wieder eöaitg. Fürsten aus den württb. Thron. Fast
seine ganze Regierungszeit war durch Kriege ausgefüllt.
So lange er noch gegen Frankreich kämpfte, ging Mömpel-
gard verloren, 1801. Die Feste Hohentwiel, die seither für
uneinnehmbar galt, wurde von dem alten General Bilsinger
schmählich ausgeliefert und auf Napoleons Befehl geschleift.
Aus Staatsklugheit verband sich dann Friedrich mit Na-
Poleon (vgl. Napoleons Worte: „Wer nicht für mich ist,
ist wider mich!") und unterstützte ihn aus seinen Feld-
zügen. Als Entschädigung für das an Frankreich gefallene
Mömpelgard erhielt er 1803 die fiumiirbe und bedeuten¬
den Zuwachs an Land, bestehend in 9 Reichsstädten und