Full text: Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen

6 
minus und Paulinus, traten als mutige Verteidiger der katholischen 
Kirche gegen die Irrlehre des Arius auf, wodurch sie sich die Ver- 
folgung des Kaisers Konstantius zuzogen. Der hl. Paulinus starb in 
der Verbannung in Kleinasien; von dort wurde seine Leiche nach Trier 
übertragen. Unter Maximinus predigten der hl. Quiriakus an der 
Saar und der hl. Castor an der Untermosel. Auch der hl. Martinus 
hat während seines Aufenthaltes in Trier für die Ausbreitung des 
Christentums im trierischen Lande gewirkt. 
5. Spuren römischer Kultur im trierischeu Lande. 
Vier und ein halbes Jahrhundert hat die Römerschaft in unferin 
Lande gedauert, und während dieser Zeit ist Trier ein Jahrhundert lang 
Kaiserstadt gewesen. Daraus ist es zu erklären, daß sich jetzt noch 
überall Spuren finden, die an jene Zeit erinnern. 
1. Denkmale gallisch-römischer Götterverehrung finden sich bei 
Schwarzerden in Kreise St. Wendel, bei Bollendorf im Kr. Bitburg; 
Tempelanlagen sind bei Trier, Möhn, Dhronecken, Gusenburg, Saar- 
brücken u. a. O. gefunden worden. 
2. Römerstraßen. Die Römer hatten unser Land' mit einem Netz 
fester Landstraßen durchzogen. Hauptstraßenlinien zur Beförderung von 
Truppen waren die Strecken: Trier—Cöln über Bitburg und Jünke- 
rath; Trier—Mainz über den Hunsrück; Trier—Straßburg über 
Pellingen, Wadern, Tholey, Ottweiler, Dudweiler nach der Saar, 
wo sie sich bei Alt-Saarbrücken am Fuße des Halberges mit der Straße 
Metz—Mainz kreuzte; Trier—Metz über Conz, Tawern nach der Loth- 
ringer Hochebene. Zur Aufnahme von Besatzungen und zur Verpflegung 
einer durchmarschierenden Truppenabteilung waren an diesen Straßen- 
linien kleine Festungen und Rastorte angelegt, wie Bitburg, Jünkerath, 
die Konstantinische Festung Neumagen, Alt-Saarbrücken. 
3. Römische Landhäuser. An den Römerstraßen entlang und in 
deren Nähe lagen die Landhäuser (Villen; der römischen Großgrund¬ 
besitzer. Fundamente von solchen Villen sind an vielen Orten gefunden 
worden. Die Bewirtschaftung des Bodens ließen die vornehmen Römer 
durch Sklaven oder durch Pächter besorgen. Pachtzahlungen finden wir 
oft auf römischen Denkmälern bildlich dargestellt, so auf. der Jgeler 
Säule, den Grabdenkmälern von Neumagen. Diese Denkmäler geben 
uns zugleich Kunde über die Art der Bodenerzeugnisse; so erkennen wir 
z.B., daß der Weinbau an der Mosel zur Zeit der Römer schon in 
hoher Blüte stand. 
4. Die gewerbliche Tätigkeit der Römer ist ebenfalls auf jenen 
Denkmälern vielfach zur Darstellung gebracht, so auf der Jgeler Säule 
die Anfertigung und der Handel mit Wollentuch. Von der gewerblichen 
[QBS38888BB83B88088SS3B6888ee888e8ese8ee0S8e£®
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.