B. Oberstufe. Lektion 4. Bonifatius. 29
mein sich von Zeit zu Zeit die deutschen Bischöfe in Fulda, um dort am Grabe
des h. Bonifatius im gemeinsamen Gebete sich Trost und Kraft zu erflehen in
den Mühen und Sorgen ihres erhabenen Amtes.
B. VOoxU und GacherNarungen.
I. AltersgraueEiche: Das Holzwerk alter Bäume bedeckt sich häufig
mit Moos, welches einen grau-grünen Schimmer hat. — Knorriger Ast:
Ein vielfach gekrümmter und mit rundlichen, unregelmäßigen Auswüchsen ver-
sehener Ast. — Zottiges Tierfell: Ein Tierfell, dessen Haare in zusammen-
geklebten oder zusammengerollten Büscheln lang herunterhängen. — Unver¬
wandt: Ohne den Blick abzuwenden. — Fremdartige Tracht: Die ein¬
fache Kleidung aus grobem Wollenzeuge, das kurz geschorene Haupthaar, wie
dies beides die Klosterregel den Mönchen vorschrieb. — Menschenopfer:
Wollten die alten Deutschen sich in großer Not den Beistand ihrer Götter er-
flehen, oder wollten sie den Göttern für besonderes Glück danken, so brachten
sie denselben Menschenopfer dar. Die zur Opferung bestimmten Menschen wur-
den aus den Sklaven oder aus den Kriegsgefangenen, niemals jedoch aus den
Stammesgenossen ausgewählt. — Donnar: „Der Gott des rollenden Don-
ners, der den Blitzstrahl führt." — Geismar: Unweit Fritzlar an der Eder
sauf der Grenze zwischen Thüringen und Hessen).
II. a. Bouisatius hieß in seiner Jugend Winfried. Beide Namen
haben dieselbe Bedeutung: Mann des guten Geschicks (der guten Vorbedeutung).
— Kl oft er schule: Mit jedem Kloster war eine Schule verbunden; hier wur¬
den namentlich diejenigen unterrichtet, welche später als Mönch in das Kloster ein¬
treten wollten. — Abt, d. h. „Vater", wurde der Vorsteher eines Klosters ge¬
nannt. — b. Friesen: Ursprünglich in dem Küstengebiete zwischen Rhein und
Ems ansässig. — Die christlichen Herrscher im Frankenreiche: Karl Mar-
tell und Pippin der Kurze. (Zurückgreifen aus die Bekehrung Chlodwigs und der
Franken behufs Wiederholung und Anknüpfung.) — Bistum : Ein bestimmtes
Gebiet, dessen katholische Bewohner ein und denselben Bischof als ihren geist¬
lichen Hirten anerkennen (Sprengel, Diözese). — c. Pallium: Ein schmaler
Streifen aus weißem Wollstoffe, in welchen kleine schwarze Kreuze hineinge-
stickt sind. Derselbe wird ringförmig über Rücken, Schultern und Brust ge-
tragen; über die Brust und den Rücken hängt je ein langer schmaler Streifen
derselben Art von ihm herab. Das Pallium, welches vom Papste verliehen
wird, gilt als eine besondere Auszeichnung eines Erzbischofes. Es wird auch
als das Sinnbild des von dem guten Hirten wiedergefundenen und auf den
Schultern nach Haufe getragenen Lammes aufgefaßt. — Fulda: An der oberen
Fulda, nicht weit von der Quelle derselben, inmitten der Einsamkeit des Wal-
des. Nordwärts davon haben die Hessen und die Thüringer ihre Wohnsitze;
südwärts breiten sich die Gebiete der Franken und der Baiern aus. —- Mit
Mönchen bevölkert: Das Kloster Fulda zählte schon nach wenigen Jahren
über 400 Mönche. — Die Regel des h. Benedikt: Der h. Benedikt, der
Begründer des abendländischen Klosterwesens, lebte in Italien um das Jahr
500. Für das klösterliche Leben gab er eine besondere Regel, d. h. Anordnung.
Die nach seiner Regel lebenden Mönche wurden „Söhne des h. Benedikt" oder
kürzer „Benediktiner" genannt. Das Tagewerk der Benediktiner wechselte ab
zwischen Stunden der Erbauung (gottesdienstliche Übungen, fromme Betrach-
i