Full text: Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte

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elenden Neste, wo er auf der Reise übernachtete, sprach er das Wort: 
„Lieber in diesem Flecken der Erste als in Rom der Zweite!" Mit 
Rnhm und Beute kehrte er zurück und faßte den Plan, eine Partei in 
Rom durch die andere zu stürzen und sich mit der höchsten Gewalt zu 
bekleiden. 
3. Casars Bündnis mit Pompejus und Krassus oder das erste 
Triumvirat. Das erste Triumvirat (d. h. Dreimännerbund) wurde von 
Cäsar, Pomp ejus und Krassus geschlossen (60). „Es war ein Bund 60 
der Klugheit mit dem Ruhm und Reichtum, wodurch der eine steigen, 
der andere sich behaupten und der dritte gewinnen wollte." Cäsar 
ließ sich die Provinz Gallien, Pompejus 
Spanien und Krassus den Orient zur 
Verwaltung übertragen. Krassus beschäf- 
tigte sich am liebsten mit Goldwägen 
und Plündern der Tempelschätze. Sein 
Reichtum war so groß, daß er einmal 
drei Monate lang allen Bürgern das 
Brot schenkte. Er wurde von den Par- 
thern verräterisch ermordet. Pompejus 
blieb in Rom und ließ seine Provinz 
durch Legaten verwalten. Cäsar eroberte 
in acht Jahren ganz Gallien und ver- 
schaffte sich dadurch Ruhm, Geld und 
ein ergebenes Heer. 
4. Casars Sieg über Pompejus 
im zweiten Bürgerkriege (49—45). 
Pompejus sah mit Neid Cäsars wachsende 
Macht. Auf sein Betreiben wurde Cäsar 
vom Senat zur Entlassung seines Heeres 
aufgefordert. Als Cäsar zögerte und 
das gleiche von Pompejus forderte, wurde er für einen Feind des Vater- 
landes erklärt. Da überschritt er mit seinem Heere den Rubikon, das 
Grenzflüßchen seines Gebietes, mit den Worten: „Der Würfel ist ge- 
fallen!" Das Selbstvertrauen des Pompejus, mit dem er „Heere aus 
der Erde stampfen" wollte, erwies sich als leere Prahlerei. Er floh mit 
dem Senate nach Griechenland und ließ den Staatsschatz in Cäsars 
Händen. Cäsar unterwarf zuerst Italien und Spanien und setzte dann 
nach Griechenland über. Den im Sturme zagenden Schiffer ermutigte er 
mit den Worten: ,,Getrost, du fährst den Cäsar und sein Glück!" Bei 
Pharsalns in Thessalien wurde Pompejus (48) geschlagen. Er floh 48 
nach Ägypten und überließ seine Anhänger der Milde des Siegers, der 
immer mahnte: „Schonet die Bürger!" In Ägypten erwartete Pompejus 
von der Dankbarkeit des Königs eine gastliche Aufnahme; statt dessen 
fand er bei der Landung den Tod durch Meuchelmord. Dem Cäsar 
überreichte man bei seiner Ankunft Kopf und Siegelring des einst so 
mächtigen Mannes. Voll Abscheu wandte sich Cäsar ab und vergoß 
Tränen der Rührung. 
5Q« Julius Lasar.
	        
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