Full text: Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte

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80. Friedrich Wilhelm IV. (1840—1861) und die Revolution. 
1. Allerlei Aufstände und Umwälzungen. Der Herd der Unruhen 
blieb Frankreich, wo der redliche Ludwig XVIII. beim besten Willen 
die Parteien nicht befriedigen konnte. Unter seinem eigensinnigen Bruder 
1830 Karl X. brach in der Julirevolution (1830) der Thron der Bonrbonen 
zusammen, und der „Bürgerkönig" Louis Philipp aus dem Hause Orleans 
suchte nun seine Regierung den Volkswünschen anzupassen. 
der Vertreibung des Don Karlos endete. 
In Italien schürte der Geheim- 
239. Friedrich Wilhelm IV. bund der Carbonari, d. h. Köhler, den 
Brand und suchte die dortigen Fürsten- 
Häuser durch Aufstände zu vertreiben, um womöglich ein einheitliches 
Italien zu schaffen. 
1825 Ju Rußland bestieg nach Alexanders I. plötzlichem Tode (1825) 
sein Bruder Nikolaus I. den Thron nach einer Revolution, die sein Mut 
niederschlug. Er war der beste Hausvater und der fleißigste Arbeiter des 
weiten Reiches. Alle Verwaltungsfäden liefen in seiner Hand zusammen. 
Polen, das ein fast selbständiges Königreich war, suchte die Abhängigkeit 
von Rußland ganz abzuschütteln, wurde aber von Diebitsch und Pas- 
1831 kewitsch (1831) unterworfen und dem russischen Reiche einverleibt. 
1821 Die Griechen bestanden (1821—1827) einen Heldenkampf gegen 
ihre türkischen Dränger, wobei sie von dem gebildeten Europa durch Geld, 
Mannschaften und begeisterte Teilnahme unterstützt wurden. Den Schläch- 
tereien Ibrahims von Ägypten, den der ohnmächtige Sultan zu Hilfe 
gerufen hatte, machte endlich die Vernichtung der türkischen Flotte bei 
1827 Navariuo durch die Engländer ein Ende (1827). Griechenland wurde 
1829 frei. Seine Unabhängigkeit wurde in dem Frieden zu Adrianopel (1829), 
der den russisch-türkischen Krieg zugunsten Rußlands beendete, von der 
Türkei anerkannt. Unter dem Schutze der Großmächte wurde der bayerische 
1832 Prinz Otto König von Griechenland (1832—1862). Er fand das Land 
in dem trostlosesten Zustande. 
In Deutschland begehrte das Volk für die großen Opfer im Freiheits¬ 
kampfe eine Verfassung, die ihm eine Mitwirkung an der Gesetzgebung 
sichern und die absolute Monarchie in eine konstitutionelle verwandeln 
sollte. Weil aber diese Forderung hie und da schroff und verletzend auf- 
1831 
In derselben Zeit rissen sich die ka- 
tholischen Belgier von dem protestanti¬ 
schen Holland los und gaben sich (1831) 
in dem Prinzen Leopold von Kobnrg 
einen König. 
1839 
In Spanien verwüstete der Kampf 
zwischen Christinos (den Anhängern der 
Königin Christine) und Karlisten (den 
Anhängern des Don Karlos, der ein 
jüngerer Bruder des Königs war) sechs 
Jahre das Land, bis er endlich 1839 mit
	        
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