Full text: Die Weltgeschichte in Biographien und Skizzen

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Geschichte der neuen Zeit. 
Zerstörung der spanischen Armada. Unterdessen trat auch die Königin 
Elisabeth von England auf die Seite der Niederländer und schickte ihnen ein Heer 
zu Hülfe. Darüber war Philipp dermaßen empört, daß er eine ungeheure 
Flotte ausrüstete, die er selbst die unüberwindliche Arm»da nannte. 
Diese wurde nach England geschickt, um gegen Elisabeths Heer zu kämpfen. Ganz 
England erschrak über diese Rüstungen und konnte den Spaniern nur eine kleine 
Flotte entgegenstellen. Aber Sturm und Unwetter waren wider die Spanier. 
Die Armada zerstob vor den empörten Meereswellen, so daß die englischen und 
französischen Küsten mit Trümmern der gescheiterten Schiffe bedeckt waren. Nur 
etwa die Halste der großen Armada kam nach Spanien zurück. 
Philipps Ende. Als Philipp von seinem Großadmiral die Kunde dieses 
Unglücks erhielt,,sprach er: „Ich habe euch nicht gegen Wind und Wetter, sondern 
gegen meine Feinde ausgesandt". Spaniens Uebermacht zur See war nun ge¬ 
brochen. Als Philipp starb, hinterließ er seinem Sohne eine ungeheure Schuldenlast. 
Theilweise nach Stall. 
80. Der dreMgjälMge Krieg. (1618—1648.) • 
Ausbruch des Krieges. In Deutschland war nach der Kirchentrennung 
die Spannung zwischen Katholiken und Protestanten auf den äußersten 
Punkt gekommen. Zum gegenseitigen Schutze schlossen die Protestanten 
einen Bund, die Union genannt; die Katholiken aber schlossen einen Gegen¬ 
bund, die Liga. Der deutsche Kaiser 
Rudolph II. hatte den Protestanten in 
Böhmen in dem sogenannten Majestäts¬ 
briefe gleiche Rechte mit den Katholiken 
gegeben. Als aber Kaiser Matthias 
regierte, wurde aus kaiserlichen Befehl die 
protestantische Kirche zu Klostergrab nieder¬ 
gerissen und die zu Braunau geschlossen. 
Darüber kam es zum Aufstande. Der 
Graf von Thurn stellte sich an die 
Spitze der Böhmen. Die Statthalter 
Martiniz und Slawata, welche als Haupt- 
feinde der Protestanten galten, wurden 
durch die Fenster des Schlosses zu Prag 
hinabgestürzt. Sie fielen aber auf Schutt 
und nahmen keinen Schaden. Dies war 
der Beginn des dreißjährigen Krieges. 
Matthias konnte die Feindseligkeiten nicht 
unterdrücken, starb aber kurz nach dem 
Ausbruch derselben. 
Kaiser Ferdinand II. Nach dem Tode des Kaisers Matthias brachte 
Ferdinand II. von Ungarn und Böhmen auch die deutsche Krone an sich. 
Die in Prag versammelten Stände Böhmens erklärten ihn aber der Krone 
dieses Landes für verlustig und gaben dieselbe dem Kurfürsten Friedrich 
von der Pfalz. Kaiser Ferdinand erhielt Unterstützung durch Maxi¬ 
milian von Bayern und durch die Truppen der £iga._ Die 
Böhmen hatten sich auf dem weißen Berg bei Prag gelagert. Hier kam 
es (1620) zu einem Treffen, in welchem König Friedrich gänzlich geschlagen 
wurde. Dem flüchtig gewordenen Friedrich gingen ferne Erblande ver¬ 
loren. Das ganze Königreich galt dem Kaiser als erobertes Land. Der 
Majestätsbrief wurde für ungültig erklärt. Den Protestanten wurden alle 
Kirchen 'genommen, ihre Prediger verjagt und viele einflußreiche Männer 
hingerichtet. Die Kaiserlichen Generale Tilly und Wallenstein besiegten 
nun alle Feinde des Kaisers. 
W ¥/ 
Wallenstein.
	        
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