Full text: Bilder aus der Geschichte der Provinz Westfalen

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VI. Der Jülich-Clevische Erbschaftsstreit. 
UI. Der 3ü[idi=Clevifdie ErbfchaFtsifreif. 
(1609—1666.) 
a. Die Ursache des Streites. Der Jülich-Clevische Erbschafts- 
sireit hat für unsere Provinz eine große Bedeutung, weil durch ihn 
die Hohenzollern festen Fuß in Westfalen und den rheinischen 
Landen faßten und nach und nach ihre kraftvolle und segensreiche 
Herrschaft auch über unsere engere Heimat ausdehnten. 
Schon im 14. Jahrhundert war durch den Grafen Gerhard 
von Jülich, der mit Margarete von Ravensberg vermählt war, die 
Grafschaft Ra¬ 
vensberg an 
das Haus Jü¬ 
lich im Rhein¬ 
lande gekom¬ 
men. Als Er¬ 
be seiner Ge¬ 
mahlin erhielt 
er 1348 auch 
die Grafschaft 
Berg. Als im 
Jahre 1511 mit 
Wilhelm IV. 
der letzte männ¬ 
liche Sproß der 
Herzöge von 
Jülich starb, 
fielen Jülich, 
Mark und Ra¬ 
vensberg an 
den Herzog 
Johann von 
Cleve. Ihm 
folgteWilhelm 
der Reiche, der 
Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg. Nach einem Bilde von 1635. 1592 starb. Cr 
hinterließ nur 
einen Sohn, Johann Wilhelm, der kinderlos und geisteskrank war 
und 1609 ins Grab sank, ohne daß die Erbfolge fest bestimmt war. 
Mit seinem Tode begann der Erbfolgestreit. 
b. Die Erben. Natürlich machten viele, die nur irgend mit dem 
Hanse Jülich-Cleve verwandt waren, Ansprüche auf die schönen und 
reichen Crbländer. Herzog Johann Wilhelm hatte vier Schwestern. 
Die älteste, Marie Eleonore, hatte sich mit dem Herzog Albrecht 
Friedrich von Preußen vermählt, nachdem ihr vorher mit Be¬ 
stätigung des deutschen Kaisers die Erbfolge in den clevifchen
	        
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