II. Die Unterwerfung der Sachsen durch die Karolinger.
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kind entsank der Mut zu fernerem Widerstande; ihm drängte sich die
Erkenntnis auf, daß der Kampf, den er nun 13 Jahre mit größter
Zähigkeit und im Vertrauen auf die Hilfe der Götter gegen den
größten Staatsmann und Feldherrn seiner Zeit geführt hatte, ver¬
geblich gewesen sei, und daß der Gott der Christen doch mächtiger
sein müsse als die Götter der Sachsen. Widukind hatte ein¬
gesehen, daß Sachsen in seiner Vereinzelung dem wohlgeordneten
Frankenreiche auf die Länge nicht widerstehen konnte. Im frän¬
kischen Heere herrschte ein Wille, ein Wort regierte alle, nach
einem Plane wurde alles ausgeführt. Die Sachsen dagegen
blieben vereinzelt; wenn der eine Stamm Krieg führte, blieb der
andere ruhig daheim, und selbst in Widukinds Heere kannte man
keine strenge Ordnung. Scharen kamen und gingen nach Belieben;
war ein Vorteil errungen, so kehrten viele heim, andere kamen zu
Wittekind-Brunnen zu Herford. Von H. Wefing.
■ Nach einer Photographie von H. Ganzemüller, Herford.
Meyer, Bilder aus der Geschichte der Provinz Westfalen.