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machen; es entstanden jetzt die Herzogtümer ^Sachsen, Franken,
Bayern, Schwaben und Lothringen. Der letzte Nachkomme Karls
des Großen war Ludwig das Kind; er starb 911 im 18. Lebensjahre.
Mit ihm erlosch rühmlos das einst so herrliche Geschlecht der Karolinger.
III. Vir Zeit der sWsche» unb snIW» Herrscher.
16. Heinrich I.
1. Konrad I. von Franken. Als der letzte deutsche Karolinger
ins Grab gesunken war, wählten die Großen des Reichs den Herzog
Konrad von Franken zum Könige. Er war ein tüchtiger Mann;,
aber er war nicht stark genug, die Deutschen sich zu unterwerfen und
das Reich gegen die Ungarn zu schirmen. Als er daher nach sieben-
jähriger Regierung auf dem Sterbebette lag, sprach er in hochherzigem
Pflichtgefühl für den Fortbestand des Reichs zu seinem Bruder Eber¬
hard: „Lieber Bruder, wir Franken sind zu schwach, um in so schwerer
Zeit das Zepter zu führen. Soll dem Vaterlande geholfen werden, so
muß der mächtige Sachsenherzog Heinrich die Krone tragen. Darum,
lieber Eberhard, verzichte du auf die Königswürde; vergiß auch, daß
Heinrich unser Feind war und überbringe ihm selber, wenn ich gestorben
bin, die königlichen Abzeichen." Und Eberhard versprach es ihm.
2. Heinrichs Wahl und Persönlichkeit. Heinrich wurde (919)
zu Fritzlar von den Sachsen und Franken zum deutschen Könige gewählt.
Die übrigen deutschen Stämme waren nicht erschienen, ihre Anerkennung
der Wahl mußte sich Heinrich erst nachher gewinnen, was ihm auch
auf friedlichem Wege gelang. Vorher war Heinrich Herzog von Sachsen
gewesen; mit seiner Wahl verschob sich der Schwerpunkt des Reichs
nach dem Norden. Sachsen war das jüngste Glied des Reichs; wie es
schon durch seine Mundart sich schroff von den Oberdeutschen schied, so
stand es auch geographisch mit ihnen nur in loser Verbindung. Die
Waldwildnis des Harzes trennte es von Thüringen; nur der westliche
Teil Sachsens öffnete sich durch seine Flußtäler nach dem alten nieder-
rheinischen Frankenlande. Heinrichs Güter lagen rings um den Harz,
und in den grünen Wäldern dieses Gebirges streifte er gern jagend
umher; das deutet auch die Sage an, die erzählt, er habe die Nachricht
von seiner Erwählung beim Vogelfänge erhalten. Wegen dieser Sage
erhielt er später den Beinamen der Vogelsteller. Er war ein gro߬
gewachsener Mann mit mächtigem Körper; höhere Bildung in unserm
Sinne besaß er nicht, er konnte weder lesen noch schreiben. Aber er war
ein Mann von klarem Verstände und festem Willen, schlicht und einfach
in seinem Auftreten, tapfer im Kriege und bei jedermann im Volke beliebt.
Das Muster einer Fürstin war auch feine Gemahlin Mathilde, die
ihr Geschlecht von dem berühmten Sachsenherzog Wittekind herleitete.
3 Einfall der Ungarn. Die Ungarn stammten aus Asien und
hatten sich allmählich westwärts gezogen, bis sie in das Land einrückten.