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Btitp hr> q 5ir L ®Dt,tm9en; Für Ausrüstung der Knechte
sorgte dre Stadt Zur Aufbewahrung der Waffen diente das Zeughaus.
Die Burger beschafften ihre Waffen selbst nach Vorschrift des Rates.
h'manb ■ 10 Mark Einkommen, so führte er Pan rer Schild
Elsenhut und Hellebarde, betrug sein Einkommen 20 Mark 'so musste
ff außerdem eine Armbrust und ein Schock Pfeile haben, in späterer
tlri * 20 Kugeln, Läntete die Ratsglocke Sturm,
so eilte die Bürgerschaft auf den Marktplatz, jede Gilde an die Stelle
wo ihr Wappen sichtbar wurde, Mauu für Mann in voller Rüstung!
und bewaffnet mit
Schwert, Schild und Mordaxt, die Schützen mit Armbrust, Köcher uud
Pfeilen, Ging s dem Feinde entgegen, so entfaltete sich das Stadt*
bannet, und freudig zogen Göttinger Väter, Söhne und Brüder Hinaus
«Eampß Wer im Felde von Banner unb Hauptmann wich,
beiseit Seil, uud Gu war Rat und Meister verfallen. Mauchen Heißen
ftampf haben Göttinger Bürger bestauben; bas Sprichwort faat
von ihnen: .Die von Göttingen haben ben Mut",
, „ 4- Um ihre Wehrfähigkeit zu erhöhen unb die Freiheiten ber Stadt
besser verteidigen zu können, übten sich die Bürger regelmäßig in den
Waffen und veranstalteten alljährliche große Schützenhöfe. Die besten
Schlitzen wurden durch Preise ausgezeichnet und als Schützenkönige be.
sonders geehrt. Die wehrhaften Bürger schlossen sich im Lause der
Zeit zu einem Bunde, der Schützengilde, zusammen, deren Nachfolger
unsere heutigen Schützenvereine sind. Die Schützen hatten ein eigenes
Haus und einen eigenen Platz zu ihren Übungen und Festen, an
welche noch heute das Schützenfest, der Schützenplatz und das Schützen¬
haus erinnern.
18. Güttingen wird eine feste Stadt.
, L dem Rechte, die Stadt zu befestigen, machte die Bürger-
® r ! weitgehenden Gebrauch. Sie führten die Leine in einem
Kanäle dicht an der Stadt vorüber, deckten dadurch die Stadt nach
Westen und gaben ihr das nötige Wasser. Vom Leinekanale aus zogen
sie eme Mauer im großen Bogen nach Osten um die Stadt, schlossen
etn' lu$m aber das übrige Dorf Güdingen und die
^ außerhalb der Mauer. In der Folge ging der Name
Gotüngen allein auf die Stadt über, während die ursprüngliche
Sredelnng nur noch als das „alte Dorf" bezeichnet wurde. Die
Mauer zog sich vom Bollrhns hinter der Burgstraße hinauf, lief weiter
hinter der Mauerstraße und Kl.-Paris hinunter, überschritt hinter der
Düstern Straße den Kanal, deckte die Hinterhäuser der Gronerstraße
und endigte am Anger mit einem Burgfried. Au der Nordseite der
Stadt bezeichnen die untere Jüdenstraße und der Stumpfebiel den
wettern Zug der Mauer, die hinter der Mühlenstraße den Kanal
erreichte. Die Mauer stand völlig frei, hatte eine Stärke von etwa