Full text: Geschichte von Göttingen und Umgegend ([2])

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Btitp hr> q 5ir L ®Dt,tm9en; Für Ausrüstung der Knechte 
sorgte dre Stadt Zur Aufbewahrung der Waffen diente das Zeughaus. 
Die Burger beschafften ihre Waffen selbst nach Vorschrift des Rates. 
h'manb ■ 10 Mark Einkommen, so führte er Pan rer Schild 
Elsenhut und Hellebarde, betrug sein Einkommen 20 Mark 'so musste 
ff außerdem eine Armbrust und ein Schock Pfeile haben, in späterer 
tlri * 20 Kugeln, Läntete die Ratsglocke Sturm, 
so eilte die Bürgerschaft auf den Marktplatz, jede Gilde an die Stelle 
wo ihr Wappen sichtbar wurde, Mauu für Mann in voller Rüstung! 
und bewaffnet mit 
Schwert, Schild und Mordaxt, die Schützen mit Armbrust, Köcher uud 
Pfeilen, Ging s dem Feinde entgegen, so entfaltete sich das Stadt* 
bannet, und freudig zogen Göttinger Väter, Söhne und Brüder Hinaus 
«Eampß Wer im Felde von Banner unb Hauptmann wich, 
beiseit Seil, uud Gu war Rat und Meister verfallen. Mauchen Heißen 
ftampf haben Göttinger Bürger bestauben; bas Sprichwort faat 
von ihnen: .Die von Göttingen haben ben Mut", 
, „ 4- Um ihre Wehrfähigkeit zu erhöhen unb die Freiheiten ber Stadt 
besser verteidigen zu können, übten sich die Bürger regelmäßig in den 
Waffen und veranstalteten alljährliche große Schützenhöfe. Die besten 
Schlitzen wurden durch Preise ausgezeichnet und als Schützenkönige be. 
sonders geehrt. Die wehrhaften Bürger schlossen sich im Lause der 
Zeit zu einem Bunde, der Schützengilde, zusammen, deren Nachfolger 
unsere heutigen Schützenvereine sind. Die Schützen hatten ein eigenes 
Haus und einen eigenen Platz zu ihren Übungen und Festen, an 
welche noch heute das Schützenfest, der Schützenplatz und das Schützen¬ 
haus erinnern. 
18. Güttingen wird eine feste Stadt. 
, L dem Rechte, die Stadt zu befestigen, machte die Bürger- 
® r ! weitgehenden Gebrauch. Sie führten die Leine in einem 
Kanäle dicht an der Stadt vorüber, deckten dadurch die Stadt nach 
Westen und gaben ihr das nötige Wasser. Vom Leinekanale aus zogen 
sie eme Mauer im großen Bogen nach Osten um die Stadt, schlossen 
etn' lu$m aber das übrige Dorf Güdingen und die 
^ außerhalb der Mauer. In der Folge ging der Name 
Gotüngen allein auf die Stadt über, während die ursprüngliche 
Sredelnng nur noch als das „alte Dorf" bezeichnet wurde. Die 
Mauer zog sich vom Bollrhns hinter der Burgstraße hinauf, lief weiter 
hinter der Mauerstraße und Kl.-Paris hinunter, überschritt hinter der 
Düstern Straße den Kanal, deckte die Hinterhäuser der Gronerstraße 
und endigte am Anger mit einem Burgfried. Au der Nordseite der 
Stadt bezeichnen die untere Jüdenstraße und der Stumpfebiel den 
wettern Zug der Mauer, die hinter der Mühlenstraße den Kanal 
erreichte. Die Mauer stand völlig frei, hatte eine Stärke von etwa
	        
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