Full text: Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts (Teil 3)

— 380 — 
Insel beerdigt. Elf Jahre später folgte ihm sein Sohn zu Schloss 
Schönbrunn bei Wien ins Grab. 
So sang man damals im Volke. 
Erst 1840 holte man die Leiche des Kaisers nach Paris, wo 
sie im Dom der Invaliden beigesetzt ward. 
Also endete der weltbedeutende Mann, der sich von kleinen 
Anfängen zu so mächtiger Höhe hinaufgearbeitet hatte. Er hat zur 
Befriedigung seines Ehrgeizes namenloses Unheil über die Welt ge¬ 
bracht. Vier Millionen Menschen mussten seinetwegen ihr Leben 
lassen. Aber er hat auch, zum Teil wider seinen Willen, sehr viel 
Gutes und nicht zum wenigsten in unserm Vaterlande bewirkt. 
Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. 
Erzähle! 
Überschrift: Die zweite Absetzung und Verbannung 
Napoleons und sein Tod. 
Mit Napoleon war man diesmal vorsichtiger. (Inwiefern?) Was 
er durch die Abdankung zu Gunsten seines Sohnes bezwecken wollte. 
(Im einzelnen.) Warum die Verbündeten keine Notiz davon nahmen. 
(Im einzelnen.) Was Napoleon bewog, bei den Engländern Schutz 
zu suchen. Wie beurteilen wir „englische Grossmut“ ? (Buren.) Wie 
urteilen wir über Napoleons Verbannung nach Sankt Helena? Urteil 
über die Behandlung seiner Familienangehörigen. Über die Behand¬ 
lung der Bonapartisten in Frankreich (vgl. „roter“ und „weisser 
Schrecken“ zur Revolutionszeit). Napoleon auf Sankt Helena. (Der 
grosse Menschenschlächter und Völkerknechter hatte eine strenge Be¬ 
handlung verdient. Doch die kleinlichen Plackereien — Beispiele 
können gegeben werden — hätte der Gouverneur besser unterlassen.) 
Wodurch Napoleon am meisten bestraft schien. (Ohnmacht, Vereinzelung.) 
Nachweis. Welche Gedanken ihn in Sankt Helena oft bewegt haben 
mögen. (Vermutungen. Die Schüler werden angehalten, sich in die 
Lage des Verbannten zu denken. Es wird aber darauf hingewiesen, 
dass die Verbitterung in ihm keine Beue und Busse zuliess.) 
Zusammenfassung und vertiefte Wiedergabe. 
Im Garten zu Schönbronnen, 
Da liegt der König von Rom, 
Sieht nicht das Licht der Sonnen, 
Sieht nicht des Himmels Dom. — 
Wo Baum und Blatt und Reiser 
Versengt vom Sonnenstrahl, 
Da liegt der grosse Kaiser, 
Der kleine Korporal. 
Am fernen Inselstrande, 
Da liegt Napoleon, 
Liegt nicht in seinem Lande 
Und nicht bei seinem Sohn. 
An seinem Grabe fehlen 
Cypress’ und Blumenstab; 
Am Tage Allerseelen 
Besucht kein Mensch sein Grab. 
Vertiefung.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.