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Beginn der großen Völkerwanderung. (Siehe Entstehung Bajua-
riens.)
-8s Der Markomannenkrieg.
In Mitte des zweiten Jahrhunderts überschritten die wander¬
lustigen Markomannen im Vereine mit meten anderen germanischen
Völkerschaften die Donau und drangen siegreich über die Alpen¬
pässe bis Aqnileja vor. Kaiser Markus Aurelius schlug sie zwar
wieder zurück; doch sein Sohn und Nachfolger Comodus, der
lieber int Amphitheater als Gladiator und Herkules auftrat als
gegen die Feinde kämpfte, suchte um Frieden nach. Dieser wurde
ihm unter der Bedingung bewilligt, daß er einen Teil der „Bar¬
baren" als Ansiedler und einen weiteren Teil derselben als Krie¬
ger in sein Reich aufnahm. ,
Die germanischen Dötkervereine.
Im Markomannenkrieg hatten die Germanen einsehen gelernt,
was sich mit vereinter Kraft gewinnen lasse. Deshalb schritten
sie im Laufe des dritten Jahrhunderts zur Gründung von Völker¬
vereinen. Diese Vereine waren Waffenverbindungen, die zu ge¬
meinsamen Kriegsunternehmungen eingegangen wurden. Die
wichtigsten derselben waren der alemannische, fränkische, sächsische
und gothische Bund.
a) Die Alemannen sind als eine Vereinigung snevischer Völker
(Usipeter, Tenchterer, Jnthnngen oderSuavi, d. i. Schwaben rc.)
anzusehen. Sie saßen erst nördlich der Teufelsmauer im
Main- und Rheingebiet. Beim zunehmenden Verfalle Roms
dehnten sie ihre Herrschaft über den größten Teil des Zehent¬
landes, sowie über Vindelicien, Helvetien und Elsaß (Ali-
sat — Fremdsitz, erobertes Land) aus.
b) Den Bund der Franken schlossen verschiedene germanische
Stämme am Mittel- und Niederrhein (Chatten, Sigam-
berer, Brukterer, Marsen,Bataver rc.). Den Namen „Franken"
legten sie sich wahrscheinlich deswegen bei, weil sie franke,
d. i. freie, von keiner anderen Macht (Römern?) abhängige
Leute sein wollten.
c) Die Sachsen bestanden aus allen im Norden Germaniens