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Plätzen gehörten Naumburg, Giebichenstein bei Halle,
Ei len bürg an der Mulde, Keuschberg bei Merseburg re.
Nachdem 4 Jahre lang die Bauern und Handwerker rastlos ge¬
baut , die königlichen Dienstleute und Krieger sich im Waffen¬
handwerke geübt hatten, begann der König die Tüchtigkeit der
neuen Einrichtungen im Kampfe mit den benachbarten Slaven
zu erproben (928). Zuerst drang er gegen den Volksstamm der
Heveller vor, welche innerhalb der beiden Jerichower Kreise
in unsere jetzige Provinz hineinreichten. Der Hauptschlag wurde
durch die Eroberung der Feste Brennaburg (Brandenburg)
geführt. In weiteren Kämpfen wurden die Daleminzier
im heutigen Königreiche Sachsen besiegt und deren Feste Gana
erobert; dann folgte die Überwindung der Böhmen. Als 929
die Redarier aus dem südöstlichen Mecklenburg und der Ucker¬
mark verheerend in den nördlichen Teil des jetzigen Bezirks
Merseburg eingedrungen waren und die Einwohner des volk¬
reichen Ortes Walsleben an der Uchte hingeschlachtet hatten,
erhoben sich auch die benachbarten Wenden gegen die Sachsen.
Im Auftrage des persönlich verhinderten Königs rückten die
Grafen Bernhard und Thietmar eilig herbei und belagerten
die Wenden in Lenzen. Nach fünftägiger Belagerung erfuhr
man, daß ein zum Entsätze herbeiziehendes Wendenheer die Be¬
lagerer überfallen wollte. Die Sachsen waren daher auf ihrer
Hut, und als die Wenden wegen eines hereingebrochenen Un¬
wetters nicht erschienen, faßten sie beim Morgengrauen den Ent¬
schluß, selbst anzugreifen. Sie nahmen angesichts des Todes
das Abendmahl und stürzten sich dann auf den Feind. Lange
wogte der Kampf hin und her, bis das Vertrauen der Sachsen
aus die Hülfe Gottes belohnt wurde und namentlich das plötz¬
liche Hervorbrechen des Grasen Thietmar mit einer Reiterschar
für sie den Sieg entschied. Nun folgte ein furchtbares Blutbad
unter den Wenden, von denen sich viele verzweifelnd in den be¬
nachbarten See stürzten. Als die Sachsen am nächsten Tage
Lenzen erstürmten, wurde zwar den Bewohnern das Leben
geschenkt, aber Hab und Gut, Weiber und Kinder Eigentum der
Sieger. — Drei Jahre später eroberte König Heinrich selbst
Lebuse, die Hauptstadt der Lausitzer.
Inzwischen war dem Könige unter emsiger Thätigkeit die
9jährige Waffenruhe vergangen, die er mit den Ungarn ab¬
geschlossen hatte. Er berief einen Landtag und redete zu dem
Volke folgendermaßen*): „Ihr wißt, wie große Verwirrung
einst in eurem Lande geherrscht hat, und jetzt seht ihr dasselbe
*) Bericht Widukinds von Corvey (Geschichte der Sachsen).