1.
Provinzen
Ostpreußen und Westpreußeu.
Von
Dr. H. Düring.
Mit einer Geschichtskarte.
I. J,briß der oft- und westpreußischen Geschichte.
Die Urbewohner der Provinz Preußen waren suev ische Stämme,
welche dem Völkervereine der Gothen angehörten.
375. Die Völkerwanderung. Nach derselben wird das Land
zwischen Memel und Weichsel von den heidnischen Prussen,
Preußen, einem litauischen Volksstamme, in Besitz ge¬
nommen.
606. Widewud wird zum Könige der Preußen erwählt. Nach
seinen 11 Söhnen (der zwölfte, Litvo, wird verstoßen) wurden
die 11 Gaue des Preußenlandes benannt: Kulmerland,
Pomesanien, Pogefanten, Warmien (Ermeland),
Natangen, Samland, Nadrauen, Schalauen,
Barten, Sndauen und Galindien.
997. Adalbert von Prag versucht, die Preußen zum Christen-
tume zu bekehren, wird jedoch im nächsten Jahre von ihnen
erschlagen.
Nach 997. Bekehrungsversuche des Mönches Bruno aus Querfurt,
welcher 1008 ermordet wird. Den nächsten Versuch macht
1212 Christian, welcher in seinem Unternehmen anfangs so glück¬
lich ist, daß ihn der Papst (1215) zum Bischof von
Preußen ernennt.
1223. Durch Empörungen der Preußen jedoch wird das
Land verwüstet; das Christentum wird wieder abgeschafft.
Kreuzzüge deutscher Fürsten bleiben erfolglos, selbst der von
Christian gestiftete Orden der „Ritter zu Dobrin" vermag
nichts auszurichten.
1226. Auf Christians Rat bittet Herzog Conrad von Masovien
den Hochmeister des deutschen Ritterordens, Her¬
mann von Salza, der zu Venedig seinen Sitz hatte,
um Hülfe gegen die Preußen. Hermann erklärt sich zur
Landes- und Provinzialgeschichte, Gesamtausgabe. 1