Full text: Bilder aus der Weltgeschichte und Sage

^0 Geschichte des Alterthums. — Die Griechen. 
ü. Die Griechen. 
13. Beschreibung Kriechentands. 
Nordyricchenllmd. Das alte Griechenland besteht aus den drei Theilen: 
'Nord-, Mittel- und Südgriechenland. In Nordstriechenland liegen die Landschaften: 
Thessalien und Epi^ns, welche durch den wilden zerklüfteten Pindns von 
einander getrennt wurden. Der Götterberg Olymp und das Schlachtfeld von 
Pharsalns liegen in,Thessalien. 
Hellas. Der nur wagenbreite Engpaß von Thermopylä, welcher zwischen 
dem Oetagebirge und malischen Meerbusen (Busen von Zeitun) liegt, führt uns 
nach Mittelgriechenland oder Hellas (jetzt Livadien). Hier liegen folgende Land¬ 
schaften: 1) Böotien (mit den Städten Theben [jetzt Thiva] und Platää, den 
Schlachtfeldern _ von Lenctra und Chäronea und dem Musenberg Helikon). — 
2) Phocis mit der Stadt Delphi und dem Musenberge Parnaß. 3) Attika 
mit Athen und dem Schlachtfelde von Marathon. 
Peloponnes. Der Isthmus oder die Landenge von Korinth verbindet Hellas 
mit dem Peloponnes oder Siidyriechciiland (jetzt Morea). In diesem Gebirgs- 
lande liegen folgende Landschaften: 1) Das rauhe Arkadien mit reizenden 
Thälern und der Stadt Mantinea (jetzt Paläopoli). 2) Achaja mit der Stadt 
Korinth. 3) Argolis mit der Hauptstadt Argos und dem Hen^chersitz Mpcenö. 
4) Lakonieu oder LacedLmon mit der Stadt Sparta und dem Thale des Enrotas. 
5) Messenien mit der Hauptstadt Messene (jetzt Manromati). 6) Die Landschaft 
Elis mit der Ebene und dem heiligen Hain von Olympia, wo die berühmten 
Kampfspiele stattfanden. 
Inseln. Zu Griechenland wurden auch folgende merkenswerthe Inseln 
gerechnet: 1) Im Westen: Gorcyra (Corfn) und das steinige Ithaka. 2) Im 
Süden: Kreta (Candia), Eypern (Kypros mit der Stadt Salamis). 3) Im 
ägäischen Meer oder Archipelagus: EuböU (Negroponte). 4) An der Küste Klein¬ 
asiens: Lesbos mit der Stadt Mytilene, und die Felseninsel Patrnos. 
14. Aetigion der alten Kriechen. 
Allgemeines. Das lieblichste Gewebe einer Götterlehre stellen uns die ' 
Griechen auf. Nicht Priester, noch Weise, sondern Dichter gestalteten sie, 
und diese wußten den ganzen Reichthum der Natur und des Lebens, der 
Geschichte und der Wissenschaft in ihre zauberischen Gewebe zu verflechten. 
Die griechische Mythologie ist ein Lustgarten voll duftender Blüthen und 
Genüsse. Die Natur mit ihren Kräften war der früheste Gegenstand der 
Anbetung. Wo die Griechen Kraft und Bewegung sahen, da sahen sie 
Leben, wo Leben, da Wirken der Gottheit. Die Götter wurden aber ver¬ 
menschlicht, handelten aus Leidenschaft und mit Schwäche, und ausgezeich¬ 
nete Menschen wurden vergöttert. Jede Beschäftigung, jeder Genuß wurde 
geweiht dadurch, daß man sie unter den Schutz einer Gottheit stellte, und 
die ganze Natur war nur ein großer Alltempel, wo man auf jedem Schritt 
einer Gottheit begegnete. Ringsumher war alles, Wald und Flur, Luft 
und Wasser, mit Göttern erfüllt! Sie bewachen die Menschen unsichtbar, 
leiten ihre Schicksale und sehen ihre geheimsten Handlungen. Selbst die Ge¬ 
danken und Leidenschaften, die lohnenden und strafenden Gefühle in der 
Brust waren Gottheiten oder Wirkungen derselben. Die Liebe, der Haß, 
die Freude, der Schmerz, der Gesang, die Poesie waren Gaben der himm¬ 
lischen Mächte.
	        
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