Das hessische und das Weser-Bergland. 39
von Westfalen), überaus reich an Steinkohlen, namentlich an beiden Ufern
der Ruhr, und an Eisen („da, wo der Märker Eisen reckt"), und darum
auf das dichteste (300—500 E. auf 1 qkm) bevölkert; s.o. begrenzt durch eine
wasserscheidende, quellenreiche Bodenanschwellung, das Rothaar-Gebirge mit
dem Ederkopf im S. und dem Winterberger Hochlande im N. Hier er-
hebt sich der Kahle Astenberg zu 840 m. Den N. des Sauerlaudes r.
vou der Ruhr bildet eiu niedriger, waldleerer Rücken, Haar genannt, der
im W. Hellweg heißt und allmählich zum Tiefland der Mnnsterschen
Bncht sinkt.
Niederwald. Ruine Ehrenfels. Mäusetnrm. Binger Loch.
Fig. 13. Zusammenfluß von Nahe und Rhein bei Bingen.
Das rheinisch-westfälische Steinkohlengebiet bedeckt mit etwa 100 Flözen
eiue Fläche von mehr als 2000 qkui und ist somit eins der bedeutendsten
Mitteleuropas. Das Steinkohlengebiet am Hohen Venn mißt 88 qkm,
das Saarbrückener, s. vom Hnnsrück, zählt 88 abbauwürdige Flöze.
VIII. Das hessische und das Wefer-Kergland
umfaßt die Bodenerhebungen n. vom Spessart, w. vom Thüringer Walde
und vom Harz, ö. vom rheinischen Schiefergebirge. Es bildet das
Stromgebiet der oberen Weser, besteht hauptsächlich aus Trias, über die
zahlreiche Kuppen von Basalt und anderem vulkanischen Gestein empor-
ragen, und ist sehr waldreich.
A. Zum hessischen Berglande, das überwiegend n.-wärts streicht, ge-
hören:
1) Die Rhön, s. S. 32. W. von dieser, jenseits der Fulda
2) der Bodelsberg, durchaus basaltisch, im S.W. nach der Wetteran
hin abfallend. In der Mitte erhebt sich der Taufstein zu 770 m, von
diesem laufen nach allen Seiten durch Erosion entstandene Täler aus
wie Halbmesser vom Mittelpunkte eines Kreises.
3) Abgesondert liegt im Knie der Fulda das Knüllgebirge (632 m).
4) Der Habichtswald und n.ö. vor ihm der Reinhardswald, beide