Full text: Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen

Maximilian I. 
171 
Die Geschichte der neueren Btit 
I. Von der Kirchentrennung bis zum westfälischen Frieden. 
(1517-1648.) 
1. Deutschland unter Maximilian I. bis Ferdinand III. 
Maximilian I. (1493-1519.) 
Kaiser Maximilian I., ein Ritter im besten Sinne des 
Wortes, den man mit Recht den „letzten Ritter" genannt f)dtr 
erwarb sich das höchste Verdienst für das innere Wohl des deutschem 
Reiches. Aus dem Reichstage zu Worms im Jahre 1495 erließ 
er den ewigen Landfrieden, durch den das Faustrecht, bie eigene 
mächtige Fehbe, für immer unter ber Strafe ber Reichsacht untere 
sagt würbe. Zur Schlichtung aller Streitigkeiten unter ben Großen 
würbe bas sogen. Reichs!ammergericht eingerichtet, bas seinen 
Sitz zu Frankfurt, später in Speyer, zuletzt in Wetzlar hatte. 
Um ben Beschlüssen bieses Gerichtshofes Gehorsam zu verschaffen^ 
teilte Maximilian Deutschland in zehn Kreise ein und stellte an 
die Spitze jedes Kreises einen Kreisobersten. Dieser bot, wenn 
ein Großer den Entscheidungen des Reichskammergerichtes nicht 
gehorchte, die Fürsten des Kreises auf, um den Ungehorsamen zw 
bewältigen. 
Unter Maximilian wurde in Deutschlanb auch ber erste 
Postverkehr eingerichtet burch ben Grasen von Thurn unb Taxis. 
Die erste Taxissche Post ging im Jahre 1516 von Wien nach 
Brüssel ab. 
Besonbers glücklich war ber Kaiser in seinem Streben nach 
ber Vermehrung ber Habsburgischeu Hausmacht. Seinen einzigen 
Sohn Philipp vermählte er mit Johanna von Spanien, ber 
Erbin von Spanien unb Sicilien. Da Philipp schon früh starbr 
sollte besten ältester Sohn Karl nach bem Willen Maximilians 
Spanien unb bie 9tieberlanbe erben; betn zweiten Sohne Philipps^ 
Ferbinanb, verschrieb ber Großvater bie österreichischen Staaten 
unb sicherte ihm zugleich burch bie Verlobung mit Anna, ber
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.