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ist verloren!" — aber nur, weil er dachte, sein Lieblingshahn „Roma"
wäre gemeint. Alarich zog nach Unteritalien, um von da über Sizilien
nach Afrika zu gehen, aber in Kosenza ereilte ihn der
Tod im 34. Lebensjahre. Seine trauernden Goten begruben
ß W ihn — nach der Sage — feierlich in dem Bette des abgelei-
5 teten Busento. Sein Schwager Athaulf führte die West-
9°ten nac^ Südgallien, eroberte es und heiratete des Ho-
norius Schwester Placidia ohne dessen Zustimmung Nach
75. Alarich. ^ner Ermordung folgte ihm Wallia, der zu beiden Seiten
Gemme. W. der Pyrenäen das Westgotenreich mit der Hauptstadt To-
419 losa gründete (419).
5. Wo andere deutsche Völker sich ausbreiteten. Die Franken
breiteten sich am Niederrhein, die Burgunder am Oberrhein und an der
Rhone aus; Vandalen, Alanen und Sueven hatten sich in Spanien
429 niedergelassen(429). Die Vandalen gingen aber 429 unter Geiserich
aus Südspanien nach Nordafrika, wohin sie der in Ungnade gefallene
römische Statthalter Bonifazins gerufen haben soll, und gründeten da
ein mächtiges Reich mit der Hauptstadt Karthago. Bei der Belagerung
430 von Hippo starb (430) der Bischof Augustinus, der Sohn der frommen
Monika, einer der größten lateinischen Kirchenväter.
Die Vandalen hausten wie Raubtiere in dem eroberten Lande und
unternahmen alljährlich Raubzüge in die Küstenländer des Mittelländischen
455 Meeres. Im Jahre 455 eroberten sie Rom und plünderten es in grauen¬
hafter (vandalifcher!) Weise. Auf der Heimfahrt verschlang jedoch das
sturmerregte Meer die geraubten Schätze. — Angeln und Sachsen gingen
449 449 unter Hengist und Horsa nach Britannien, verdrängten die Briten
und gründeten sieben angelsächsische Königreiche. Das Land erhielt von
den Angeln den Namen England, d. h. Angelland.
6. Wie Attila oder Etzel eine Geißel der Völker ward. Die
Hunnen waren auf ihren Verheerungszügen durch Ungarn weiter vor¬
gedrungen. Einer ihrer Führer, Attila, hatte sich zum Herrscher aller
Hunnen gemacht. Er gab vor, das Schwert des Kriegsgottes gesunden zu
haben und zur „Gottesgeißel" der Völker berufen zu fein. Sein Hoflager
befand sich zwischen Donau und Theiß; sein Holzpalast strotzte von Luxus
und sah Gesandte vieler Völker. Seine Herrschaft reichte von der Wolga
bis zum Rhein. Er selbst war einfach, schrecklich gegen Feinde, gütig
gegen Flehende, unparteiisch als Richter. Von dem oströmischen Hofe er¬
preßte er ungeheure Abgaben. Mit mehr als einer halben Million Strei¬
tern zog er an der Donau stromauf gegen Westen. Blut, Leichen, ver-
Heerte Felder und verbrannte Ortschaften bezeichneten seinen Weg. „Wohin
der Huf seiner Rosse trat, da wuchs kein Gras mehr." In der Nähe
von Trohes an der Seine — aus den Katalaunischen Feldern (süd-
451 lieh von Chalons an der Marne) — kam es zur Völkerschlacht (451).
Auf der einen Seite standen die Hunnen und viele unterworfene Völker,
so die Ostgoten, unter Attila, aus der andern Seite die Römer unter
Aetius, die Westgoten und andere Völker unter Theodorich. Ein Sieg
der Hunnen wäre ein Sieg der Barbarei über die christliche Bildung ge-