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42. Feindesliebe.
. Nach den Kämpfen bei Soissons (ßoaßong) lag
ein englischer Soldat schwer verwundet auf dem Schlacbt-
feföe. Ein deutscher Infanterist kniete neben ihm und
suchte ihm zu helfen. Er beugte (ich über ihn und hielt
chm seine Wasserflasche an die Lippen. Der Engländer
hatte hohes Fieber und redete irre. Einmal über das
andere rief er: „Mutter, bist du da?" Der Deutsche schien
ihn zu verstehen und suchte ihn zu beruhigen. Er strich
dem armen Verwundeten sanft mit der Hand über die
glühende Stirne und liebkoste ihn so zart, wie eine Mutter
es nicht besser gekonnt hätte. Bald erlöste der Tod den
Verwundeten von seinen Schmerzen. Aber den Tod
des feindlichen Soldaten war der Deutsche so gerührt,
daß sich feine Augen mit Tränen füllten.
43. Liebesdienst eines französischen Offiziers.
.. . Zwischen zwei Schützengräben war oon einem nächt-
,lm November 1914 ein verwundeter
deu scher Soldat liegen geblieben. Einer seiner Kameraden
wollte ,bn holen, aber eine französische Kugel streckte ihn
w o: 9 •/!" französischer Offizier sofort den Be-
^ «^b-uer einstellen I" Er selbst eilte, trotzdem ihn eine
teutsche Kugel gefressen hatte, zu dem Verwundeten hin
Dann hob er ihn aus, stützte ihn und führte ihn bis zu
der, öeu sehen Gräben, wo er ihn behutsam aus einem
Erdhugel niedersetzte. Diese edle Tat hatte die Gewehre
aus beiden Selten verstummen lassen.
44. Das Eiserne Kreuz.
Tapfere Krieger werden oft mit dem Eisernen Krem
-iS«^nct* Kreuz von Eisen und mit Silber
lNgefaßt. Oben ist eine Krone, in der Mitte ein W
nf?imterl Z9a^re63a^ 1914 angebracht. Vor mehr
als Iw bahren (am 10. März 1813) hat der König Friedrich
theiln III. es gestiftet. Zum erstenmal wurde es 870