Full text: Unterrichtsstoff der vaterländischen Geschichte in Volksschulen

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gegen Frankreich. Die Preußen fochten zwar tapfer, aber durch schlechte 
Wege, Regengüsse und Krankheiten wurde das preußische Heer zur 
Umkehr gezwungen. Der König schloß mit Frankreich Frieden. Nachher 
haben aber die Franzosen 20 Jahre lang unser Vaterland beunruhigt. 
3. Zweite und dritte Teilung Polens, 1793 und 1795. 
In Polen waren neue Streitigkeiten entstanden, daher wurde das Land 
noch zweimal geteilt. Preußen erhielt die Städte Danzig und Thorn 
und die Provinz Posen. 
4. Tod des Königs. Als der König starb, war Preußens An¬ 
sehen nicht mehr so groß, wie früher. Der König war zu gut und 
hat sich von seinen Ratgebern oft täuschen lassen. Der Staat hatte 
bei seinem Tode viele Schulden, die Beamten waren nicht mehr so 
pflichttreu, und das Volk [hatte die Schlechtigkeiten der Franzosen 
kennen gelernt. 
König Friedrich Wilhelm III., 1797—1840. 
1. Regierungsantritt. Als Friedrich Wilhelm III. den Thron 
bestieg, war die Zeit sehr un¬ 
ruhig. Frankreich, an dessen Spitze 
Napoleon stand, störte den Frieden 
der Völker. Der König sah mit 
Kummer, wie in Preußen fran¬ 
zösische Sitten nachgeahmt wurden. 
Die Leute trugen französische 
Kleider. Die Damen hatten lange 
Schleppen und hohe Frisuren. 
Man aß die teuersten Speisen. 
An Gott dachten die Leute uur 
selten. Das gefiel dem Könige 
nicht. Daher war er sparsam. 
In seiner Wohnung gab es keine 
kostbaren Möbel und gestickten 
Teppiche. Dadurch tilgte er die 
Schulde». Beamte, die ihre Pflicht 
nicht taten, setzte er ab. 
2. Die Königin Luise. Wie der König, so dachte auch seine 
Gemahlin, die Königin Luise. Sie war die Tochter des Großherzogs 
von Meckleuburg-Strelitz und wurde am 10. Mürz 1776 geboren. 
Die Königin Luise war eine schöne Dame, hatte blaue Augen, langes 
blondes Haar und vor allem ein gutes Herz. Am Weihnachtsabend 1793 
hatte sie sich mit dem Könige vermählt. Als sie Königin wurde, 
freute sie sich, daß sie jetzt viel mehr Gutes tun könnte. Beim Ein¬ 
zug in Berlin wurde sie von weißgekleideten Mädchen begrüßt. Da 
hob sie eins aus und küßte es. Darüber wunderten sich die vor¬ 
nehmen Leute, noch mehr aber, weil das Königspaar „Du" zu-
	        
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