Full text: Die alte und die mittlere Geschichte bis zum Vertrage von Verdun (Hälfte 1)

§ 19. Alte Geschichte, Griechen. 
Delphin und Rosse, Dichterroß Pegasus); Gemahlin Amphi- 
trite; Sohn Triton. 
Später wird auch der thracische Gott Dionysos (Bacchus 
oder Liber), Sohn des Zeus und der Semele, verehrt, besonders 
in Böotien und auf Naxos, wo er sich mit Ariadne vermählt 
(§ 18, 2). Attrib.: der mit Weinlaub und Ephen umwundene 
Thyrsusstab. Opferung des Bocks, des Verwüsters der Wein¬ 
berge (daher Tragödie, eigentl. Bocksopfergesang). Zug des 
Bacchus nach Indien mit Nymphen und Si lenen. Die Dio- 
nysien oder Bacchanalien, Feste der auslebenden und ab¬ 
sterbenden Natur; dabei rasende Bacchantinnen oder Mä- 
naden. — In Bacchus' Gefolge auch der phrygische König 
Midas (mit Eselsohren); dessen Bitte, daß sich alles, was er 
berühre, in Gold wandle; erst wieder aufgehoben nach seinem Bad 
in dem nun goldreichen Flusse Paktolus (bei Sardes). 
b) In der Unterwelt, im Hades (Orcus), welcher durch die 
Flüsse Styx, Acheron, Pyriphlegethon (Feuerstrom), Cocytus, 
Lethe (Vergessenheit) durchströmt und von der Oberwelt geschieden 
ist, herrschen die chthonischen Götter (denen man auch Dio¬ 
nysos, Demeter, Hermes beizählt): Hades (Pluto, Dis), Herr¬ 
scher des Schattenreiches; seine Gemahlin Kore oder Persephone 
(Proserpma), welche Pluto ihrer Mutter Demeter (Ceres) geraubt, 
muß, da sie von einer Frucht der Unterwelt gegessen, zwar im 
Hades bleiben, darf aber jährlich im Frühling zu ihrer Mutter 
zurückkehren. — Der Fährmann Charon fährt die abgeschiedenen 
Seelen, die ihm Hermes bringt, über den Acheron in das Toten¬ 
reich vor die Richter Minos, Rhadamanthys und Aeacus, 
worauf sie entweder in die glücklichen Gefilde des Elysiums 
kommen oder in den Tartarus, den Ort der Qual, welchen 
der dreiköpfige Höllenhund Cerberus bewacht. — Hier duldet 
Tantalus (§ 18 a. E.), welcher den Menschen etwas von dem 
Göttermahle mitteilte, ewigen Hunger und Durst trotz des ihn 
umgebenden, aber stets vor ihm zurückweichenden Obstes und 
Wassers; zwei Geier zerfressen dem lüsternen T r t y u s die Leber; 
der gewinnsüchtige S isy ph ns sucht vergeblich einen Felsblock auf 
eine Anhöhe zu wälzen; die 50 Danai den (Töchter des Da- 
naus in Argos, § 18, 1), die Männermörderinnen, schöpfen 
Wasser in ein durchlöchertes Faß. 
2. Viele mittlere und niedere Gottheiten (Dämonen). 
a) Die mutwilligen Satyrn und Silenen, Gefährten des Bacchus 
und des Hirtengottes Pan, und die Nymphen in Feld und 
Au, wie die Dryaden auf Bäumen, die Oreaden auf Bergen, 
die Hyaden, Najaden und Nereiden (T. des Meergottes 
Nereus) in allerlei Gewässern. — Iris (Götterbotin, Regen¬ 
bogen); Aeolus, Gott der Winde; Morpheus, Gott des 
Traumes. 
b) Nemesis (strafende Vergeltung); Themis (gesetzliche Ord¬ 
nung), Mutter der Horen (Jahreszeiten), der Göttinnen der 
Ordnung in der Natur, nämlich der Eunomia (Gesetzmäßigkeit),
	        
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