— 6 —
y) Hebung der Bodenschätze — Ausbeutung der Eisenwerke
in Norikum.
b) Die Städtegründung.
a) Am Rhein, an der Donau und im Zehntland wurden
Kastelle angelegt (Saalburg am Limes), die sich später
zu blühenden Städten entwickelten.
ß) Auch aus den Niederlassungen römischer Kolonisten bildeten
sich bald größere Gemeinwesen.
7) Die Sprache zeigt noch heute durch zahlreiche Lehnwörter
aus dem Latein, wie auf allen Gebieten die West- und
Süddeutschen von ihren römischen Nachbarn gelernt
haben.
c) Der Handel.
a) Die großen römischen Handelsstraßen führten über die
Alpen nach der Donau und dem Rhein und von hier¬
aus in das Innere Germaniens bis zur Ost- und
Nordsee.
ß) Von den Gestaden der kimbrischen Halbinsel und der
Samlandküste (von den Ästiern — Ostleute nach Tacitus «
erhielten die Römer den Bernstein;
aus dem Innern erhandelten sie Vieh, Pelzwerk, Daunen,
Wolle, Honig, Rüben, Rettiche, seltene Arten von Fischen
und Geflügel.
y) Die Germanen bekamen von den Römern Waffen, Gold,
und Silberschmuck, feinere Kleiduug und südliche Weine.
d) Der germanische Söldnerdienst bei den Römern.
a) Schon Cäsar hatte erkannt, wie gut die germanische
Tapferkeit für das römische Weltreich zu verwerten sei;
Augustes vertraute den Schutz seiner Person am liebsten
der germanischen Treue an.
ß) Sowohl die germanischen Erbverhältnisse — der Vater-
vererbte sein Gut meist nur an den ältesten Sohn,
während die jüngeren Söhne unter die Gefolgschaft eines
Herrn traten — als auch der Wandertrieb und die an¬
geborene Lust zum Waffenhandwerk veranlaßten die
germanischen Jünglinge bei den Römern Kriegsdienste
zu nehmen.
y) Dadurch lernten sie einerseits die römische Kampfesweise
kennen, anderseits empfanden sie unmittelbar den Ein¬
fluß römischer Kultur und nahmen Impulse mit in ihre
Heimat.