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Zweites ^ t ü cf.
Der schwedische Krieg nach dem Hode Kustav Adolfs.
II. Üb erficht:
1. Die Nachfolger Gustav Adolfs. 2. Wallensteins Abfall und
Tod. 3. Die Schlacht bei Nördlingen und der Prager Friede.
Darbietung:
1. Die Nachfolger Gustav Adolfs.
Der schwedischen Kriegführung fehlt nun die Seele, denn was
der König in seiner Person vereinigt hat, (Staatsmann, Feldherr) ver¬
teilt sich nun auf mehrere Personen. Die Staatsleitung übernimmt
der schwedische Kanzler Oxenstierna, unter ihm als Heerführer der
schwedische General Horn und der Prinz Bernhard von Weimar
(dem die Bistümer am Main als Herzogtum Franken übertragen werden).
Doch besteht das schwedische Heer schon jetzt zu vier Fünfteln aus
deutschen Söldnern.
Der Bund zwischen Schweden und Deutschen lockert sich. Nur
die vier süddeutschen Reichskreise schließen zu Heilbronn ein Schutz-
und Trutzbündnis mit Schweden, durch welches sie unter der Führung
Schwedens die Selbständigkeit der deutschen Fürsten, einen sicheren
und ehrenvollen Frieden und die Entschädigung Sckwedens (mit
Pommern) erkämpfen wollen. Die zwei protestantischen Kurfürsten
bleiben zwar auf der schwedischen Partei, aber sie wollen den Krieg
ganz aus eigene Faust führen. Im Felde geschieht zunächst nichts Be¬
deutendes. Man verhandelt sogar mit dem Kaiser wegen des Friedens
und verlangt Aufhebung des Restitutionsediktes, doch alles scheitert an
dem Widerspruch des Thronfolgers Ferdinand und des kaiserlichen
Beichtvaters.
2. Wallensteins Abfall und Tod.
Wallenstein bleibt mit seinem Heer ruhig in Böhmen und denkt
immer mehr daran, seine Macht zu seinem persönlichen Vorteil aus¬
zunutzen. Er verhandelt mit Oxenstierna (Die Krone Böhmens für
sich, Religionsfreiheit für das Reich, Entschädigung Sachsens und
Brandenburgs durch Schlesien, Verbindung beider Heere zur Nötigung
des Kaisers zum Frieden), und zu gleicher Zeit mit den Sachsen (zum
„Hinausschmeißen" der Schweden), nimmt aber den Sachsen gleich
darauf Schlesien und die Lausitz wieder ab.
Indes belagert und erobert Bernhard von Weimar die wichtige
bayrische Stadt Regensburg, Wallenstein kommt zu spät zum Ent¬
satz und geht wieder nach Böhmen zurück, beides zum Verdruß des
Kaisers (Aussaugung des eignen Landes mit dem eigenen Heer). Plan
des Kaisers und seiner Ratgeber, den unbequemen und gefährlichen
Mann zu entsetzen, heimliche Ernennung anderer Befehlshaber. Wallen¬
stein merkt es, verhandelt wieder mit Schweden und Sachsen, um zu¬
sammen mit ihnen den Kaiser zum geplanten günstigen Frieden zu