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der König und Bismarck die deutsche Ehre hoch hielten, und zwar mit
Erfolg; als man gesehen hatte, wie das preußische Heer sich be¬
währte.
So sollte man denken, aber der Konflikt dauerte fort. In der
schleswig-holsteinischen Frage stellte sich das Abgeordnetenhaus sogar auf
Seite des Prinzen von Augustenburg, — bekämpfte also nicht nur das
Interesse Preußens, sondern auch das Deutschlands.
Aber als die ungeheuren Erfolge des Jahres 1866 hinzukamen, da
stand eins unwiderleglich fest, — die Richtigkeit und Trefflichkeit der
Armeereorganisation.
Und als nach der Rückkehr aus Böhmen die preußische Regierung
die nachträgliche Genehmigung für die gemachten Ausgaben bei dem
Abgeordnetenhause nachsuchte, — da war die große Mehrheit der Ab¬
geordneten besiegt. Sie sahen ein, wie ehrlich es die Regierung meine,
die so große Erfolge errungen hatte, die von der Bevölkerung mit Jubel
empfangen worden war, die jetzt, wenn sie es wollte, die Volksrechte
vernichten konnte, die aber gerade jetzt die Hand zur Versöhnung reichte.
Die gewünschte Genehmigung wurde erteilt.
Zusammenfassung: Beilegung des Konflikts.
Gesamterzählung: 1. Reorganisation des Heeres;
2. Konflikt; 3. Bismarck (Bundestagsgesandter, Gesandter in
Petersburg, in Paris, Ministerpräsident): 4. Beendigung des
Konflikts.
Überschrift: Die K o n f l i k t s z e i t.
II b. Vertiefende Betrachtung.
1. Der König während dieser Zeit. — Was der König
für richtig erkannt hat, das führt er mit Hülfe seines Ministers sieg¬
reich durch zum Wohle seines Volkes. Er läßt sich durch nichts irre
machen, sondern bleibt fest eine ganze Reihe von Jahren hindurch. Das
zeugt von großer Charakterstärke. Die feste Überzeugung von der Richtig¬
keit seiner Ansicht und von der Reinheit seiner Absicht giebt ihm die
Kraft zu erfolgreichem Handeln. Gerade aber dieses Bewußtsein mußte
es ihn um so schmerzlicher empfinden lassen, daß sein Plan von seinen
eignen Unterthanen, zu deren Besten er ihn doch durchführen wollte, so
wenig gewürdigt, ja sogar bekämpft wurde, daß er anstatt Dankbarkeit
Feindschaft erntete. Als dann die Ereignisse ihm recht gegeben hatten
und er keines Beweises und keiner Rechtfertigung mehr bedurfte, da
mag es ihn wohl Überwindung gekostet haben, nunmehr nicht als Sieger
die volle Anerkennung des Abgeordnetenhauses zu fordern, sondern die
nachträgliche Genehmigung für die gemachten Ausgaben nachzusuchen.
Doch er sagte sich, daß der volle Friede mit seinem Volke, das Ver¬
scheuchen auch des letzten Zweifels an der Redlichkeit feiner Gesinnung
der Verfassung gegenüber dieses Opfer wert sei.
2. Bismarck. — Fast noch schlimmer als der König war in
dieser Zeit sein Minister dran. Auf ihn häufte sich aller Haß und alle
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