Hiemit übergebe ich auch den zweiten Teil meiner „Grund¬
züge der Geschichte“ der Öffentlichkeit. Mein Bestreben war
es, auch für ihn das Zeugnis zu erringen, das die „Grenzboten“
(1884, IV. Band S. 600) dem ersten ausstellten: „Dem Texte
sind, soweit wir sehen, überall die neuesten und besten Erschei¬
nungen der historischen Litteratur zu Grunde gelegt.“ Natur-
gemäfs ist dies Ziel für das Mittelalter schwerer erreichbar als für
das Altertum; die wissenschaftlichen Darstellungen, die ein gröfseres
Ganze umfassen, sind hier ohnehin seltener. Dem Kenner brauche
ich die Werke von Arnold, Dahn, Giesebrecht, Hertzberg, Kauf¬
mann, Kugier, Ranke — dessen fünften Teil ich während des
Druckes noch berücksichtigen konnte — nicht erst zu nennen;
vor allem aber habe ich meinen Dank den Manen von K. W. Nitzsch
auszusprechen, dessen „Geschichte des deutschen Volkes“ (Leipzig,
Duncker und Humblot 1883) nach Tiefe der Forschung und Ur¬
sprünglichkeit der namentlich den wirtschaftlichen Grundlagen der
Volksentwickelung zugewandten Betrachtung mir die grandioseste
Erscheinung in der historischen Litteratur der letzten Jahre scheint.
Hinweisen will ich noch auf die Aufsätze Varrentrapps (Zur Ge¬
schichte der deutschen Kaiserzeit) und Sickels (Wesen des Volks¬
herzogtums) im 47. und 52. Bande der Historischen Zeitschrift.
Auch mehrere Artikel der Allgemeinen deutschen Biographie
habe ich für diesen Teil benützen können. Für manchen freund¬
lichen und sachgemässen Rat bin ich meinem verehrten Vorstande,
Herrn Rektor Dr. Friedrich Pressel, zu aufrichtigem Danke ver¬
pflichtet.
Heilbronn, am 16. Januar 1885.
G. Egelhaaf.