Full text: Geschichte des Altertums (Nr. 3)

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v. Chr. 
-- XXIV — 
«V/ 
3. Römische Melden unter der Republik, 
1. Rom wird eine Republik. (510 v. Chr.) Nach dem Sturze des 
Tarquiuius wurde Rom eine Republik. An ihrer Spitze standen zwei Konsuln, 
die alle Jahre neu gewählt wurden. Sie wurden stets aus deu Reihen der Pa¬ 
trizier genommen. Ihnen zur Seite stand der Senat. 
2. I)orätius Codes. (Historische Sage.) Der vertriebene König Tar- 
quinins begab sich zu Porsenna, der in Etrurien ein Königreich hatte, und be¬ 
wog ihn zum Kampfe gegen Rom. Bald stand dieser mit seiner Macht an dem 
Tiber, über den eine hölzerne Brücke in die Stadt führte. Die Stadt schien ver¬ 
loren. Aber Horatius Cocles, dem die Wache der Brücke anvertraut war, 
verteidigte die Brücke mit zwei Gefährten so lange, bis sie ans sein Geheiß hinter 
ihm abgebrochen war. Dann warf er sich mit voller Rüstung in den Strom. 
Die ihm nachgesandten Pfeile und Wurfspieße verletzten ihn zwar, doch kam er 
glücklich am jenseitigen Ufer an. 
3. fßütius Scavola. (Historische Sage.) Porsenna schloß nun Rom ein 
und bedrängte es hart. Da entschloß sich ein römischer Jüngling, Mueius, die 
Stadt zu retten. Er verkleidete sich als ein Krieger Porfennas und schlich sich 
ins feindliche Lager, um den König zu ermorden. Am Königszelte standen Zwei 
vornehm gekleidete Personen nebeneinander; es waren Porsenna und sein Kanzler. 
Mueius hielt den Kanzler für den König und stieß ihn nieder. Sogleich ließ 
der König ihn binden und befahl, ihn lebendig zu verbrennen. Der Held aber 
streckte seine Rechte in ein nahes Feuer und ließ sie, ohne einen Schmerzenslant 
von sich zu geben, verbrennen. Dann sprach er: „Du siehst, wie wenig mich deine 
Drohung schreckt. Aber dein Untergang ist gewiß. Denn 300 römische Jüng¬ 
linge haben sich verschworen, dich zn töten. Mich traf das Los zuerst; die fol¬ 
genden werden dich nicht verfehlen." Von Staunen ergriffen, riß Porsenna den 
Jüngling vom Feuer zurück und sagte: „Gehe hin ungestraft; du hast schändlicher 
an dir als an mir gehandelt." Dann schloß er mit den Römern Frieden und zog in 
sein Land zurück. Der Jüngling erhielt später den Namen Seävola, d. h. Linkhand. 
4. manlius. Als einmal die Römer mit den benachbarten Latinern Krieg 
führten, hatte der Konsul Maulius den Oberbefehl. Bei Todesstrafe verbot er 
feinen Soldaten, sich mit den Feinden ohne feine Erlaubnis in einen Kampf ein¬ 
lassen. Eines Tages ritt sein eigener Sohn ans und traf einen Anführer der 
Latiner. Dieser forderte den Römer zum Zweikampfe heraus. Der junge Mann 
vergaß das Gebot seines Vaters, sprang vom Pferde und erschlug den Latiner. 
Als er mit der erbeuteten Rüstung heimkehrte, freuten sich die Soldaten seines 
Sieges. Sein Vater aber ließ ihn ergreifen und enthaupten, damit allen Römern 
offenbar werde, daß das Gesetz das Höchste für jeden Römer fei. 
4» Pyrrbus und fabricius» 280 v. Ehr. 
1. Pyrrbus besiegt die Römer. Die Römer wollten ihre Herrschaft 
auch über Unteritalien ausdehnen und gerieten fo mit der Stadt Tarent in Streit. 
Diese rief den König Pyrrhus aus Nordgriechenland herbei. Mit einem aus¬ 
erlesenen Heere und 20 Elefanten stellte er sich den Römern entgegen. Sieben¬ 
mal versuchten die Römer, feine Schlachtreihen zn durchbrechen, aber es gelang
	        
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