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Mode auch mal probieren. Freundlich grinsend reichte ihm
der Neger eine frisch gestopfte und in Brand gesetzte Thon¬
pfeife hin. Entsetzt schüttelte der Bauer sein struppiges
Haupt und stammelte, mit beiden Händen abwehrend: „Nä,
gnädiger Herr Düwel, ick fräte feen Für!"
In Haag.
(1620.)
Als der „ Große Kurfür st" noch ein Jüngling war,
schickten ihn die Eltern mit einem Hofmeister auf Reisen,
damit er die Welt kennen lernen und seine Kenntnisse ver¬
mehren sollte.
So kam er auch nach „Haag", einer Residenzstadt in
Holland, nahe am Nordsee-Gestade. Holland und die
Niederlande, die waren gerade zu der Zeit unter der
Führung der tapfern Statthalter von Oranien das blühendste
Land und glücklichste Volk in ganz Europa.
Friedrich Wilhelm, der brandenburgische Kurprinz,
empfing gerade dort die lebhaftesten Eindrücke für seine
spätere Regentenlaufbahn. Am merkwürdigsten bleibt doch
aber seine Flucht von dort in das Kriegslager seines be¬
rühmten Oheims Heinrich von Oranien, der gerade
Breda belagerte.
In „Haag" sammelten sich die lebensfrohen Sprossen
der unermeßlich reichen, niederländischen Adelsgeschlechter
und führten nach französischem Muster ein ziemlich lockeres
Leben.
Das widerstrebte dem deutschen, einfachen Wesen des
Kurprinzen. Er hielt sich fern davon und arbeitete,
während jene wilde Feste feierten, ernst an feiner Aus¬
bildung. —
Da hatten die vornehmen Jünglinge am Hofe einen
häßlichen Plan gefaßt, wie sie auch den jungen Prinzen in
ihre Kreise ziehen wollten.