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Zu der Zeit gab es noch keine stehenden Heere. Wenn 
Fürsten oder Könige einen Krieg führen wollten, ließen sie die 
Werbetrommel rühren. Dann kam allerlei fahrend Volk und 
ließ sich anwerben, nahm Handgeld und diente dem. der am 
besten bezahlte. 
So konnte es geschehen, daß spanische Söldner in Deutsch¬ 
land, deutsche Söldner für Spanien kämpften. „Mit Gott 
für König und Vaterland!" konnten sie freilich nicht auf 
chre Fahnen schreiben; der Krieg war ihnen ein Handwerk 
und „Raub und Beute" ihr Lohn. Nun kann man sich 
wohl vorstellen, daß die armen Länder, in denen solche 
Heere Jahre lang hausten, bettelarm werden mußten. 
Deutschland wäre auch verloren gewesen, wenn der liebe 
Gott nicht einen nordischen Helden, den König Gustav 
Adolf von Schweden, zu seiner Rettung herbeigeführt 
hätte. 
Dieser fromme und tapfere Held besiegte die katholischen 
Heerhaufen in vielen Schlachten und ihre berühmtesten 
Führer „Tilly" und „Wallenstein" mußten ihm unter¬ 
liegen. 
In der Schlacht bei Lützen bezahlte der edle Fürst sein 
Rettungswerk mit dem Leben. Auf der Stelle, wo er mitten 
im Kampfgewühl endete, ist ihm ein herrliches Denkmal 
gesetzt worden. Herrlicher aber ist ein andres, das seinen 
Namen der Nachwelt aufbewahrt, das ist der „Gustav- 
Adolf-Verein". 
Dieser schöne Verein, für den auch Kinder ihre Gaben 
sammeln, baut armen evangelischen Gemeinden Kirchen und 
Schulen und hat schon unendlich viel Gutes gestiftet. — 
Um die alte evangelische Stadt und Festung Magde¬ 
burg retten zu können, kam Gustav Adolf leider einige 
Tage zu spät. Die wilden Horden des Tilly hatten sie 
bereits grausam zerstört; er konnte ihren Untergang nur 
noch rächen, und das hat er gethan. Heut ist sie wieder
	        
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