Full text: Erzählungen aus der Weltgeschichte

Zweiter Abschnitt. 
Das XTtittelalter. 
vom Untergange des weströmischen Reiches bis zur Reformation, 476—1517. 
7. Chlodwig, der Zrankenkönig. 
t. Die Franken. Unter dem gewaltigen Sturm der Völker¬ 
wanderung war der morsche Bau des weströmischen Reiches zusammen¬ 
gebrochen (vgl. I, Nr. 49). viele germanische Stämme hatten sich über 
die Grenzen des Reiches gedrängt und sich Italiens, Spaniens und der 
afrikanischen Küste bemächtigt. Neue germanische Reiche entstanden 
auf römischem Boden, aber den meisten fehlte die Lebenskraft. Bestand 
hatte nur das Frankenreich. Die Franken waren während der Völker¬ 
wanderung in ihren Wohnsitzen am Niederrhein geblieben, hatten 
sich aber immer weiter nach Westen ausgedehnt. Ihr König Chlod¬ 
wig (seit 481), aus dem Geschlechte der Merowinger, besiegte 
bei Soissons die letzten Römer, die sich noch in Gallien behauptet 
hatten, und brachte fast ganz Gallien unter seine Herrschaft, von den 
Franken Chlodwigs hat das Land seinen jetzigen Namen Frankreich 
erhalten, fluch den Alemannen (am oberen Rhein) entriß Chlodwig 
einen großen Teil ihres Gebietes und besiegte sie bei Zülpich in einer 
blutigen Schlacht Dieser Sieg hatte Chlodwigs Bekehrung zur Folge. 
2. Chlodwigs Bekehrung. Chlodwig war bis dahin ein 
Heide gewesen; seine Gemahlin Clotilde aber bekannte sich zum 
Christentum. Oft hatte sie ihn vergeblich ermahnt, seinen Göttern zu 
entsagen und den Christenglauben anzunehmen. Als sich nun bei 
Zülpich der Sieg schon auf die Seite der Alemannen neigte, da gedachte 
er, was ihm seine Gemahlin von dem mächtigen Christengotte erzählt 
hatte, und er rief in seiner Angst: „hilf mir, Jesus Christus, denn 
meine Götter verlassen mich. XDenn du mir den Sieg schenkst, will ich 
an dich glauben und mich taufen lassen!" Und wirklich wandte sich 
bald der Kampf: die Franken drangen vor, die Feinde wichen und 
flohen. Chlodwig erfüllte sein Gelübde. Am nächsten IDeihnachtsfefte 
ließ er sich in der Stadt Rheims taufen und mit ihm viele seiner 
Itlannen. Der Papst war über die Bekehrung des mächtigen Königs
	        
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