24. Der Stubenofen.
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24. Der Stubenofen.
Wenn die Sonne nicht mehr Wärme genug spendet, muß das Feuer
im Ofen sie ersetzen. Das Anzünden des Feuers ist gegenwärtig sehr
bequem. Man benutzt dazu die Phosphorstreichhölzchen.
Der Phosphor ist ein Körper, der sich sehr leicht entzündet. Man
bereitet ihn aus Knochen, mischt ihn mit aufgelöstem arabischen Gummi
und setzt Braunstein, Salpeter oder ähnliche Stoffe hinzu. Darunter
lommt am Zündhölzchen etwas Schwefel, dann das Holz.
Der Phosphor ist ein sehr gefährlicher Stoff, nicht nur weil er
sich sehr leicht entzündet, und dadurch schon manche Feuersbrunst erzeugt
hat, sondern auch weil er giftig ist. Die Leute, welche die Phosphor⸗
zündhölzchen machen, werden nicht selten von schlimmen Krankheiten be⸗
fallen. Mancher, der sich mit einem brennenden Zündhölzchen verletzt hat,
ist daran gestorben. Zündhölzchen, die in die Speise gelangen, vergiften
dieselbe. Man kann darum nicht vorsichtig genug die kleinen Feuerzeuge
überwachen. In den neuesten Zeiten hat man deshalb mehrere Arten
anderer Zündhölzchen angefertigt, die keinen Phosphor enthalten und ebenso
leicht Feuer fangen.
Sehr vorteilhaft zeigt sich beim Feueranmachen kienreiches Holz oder
Birkenrinde.
Holz von Kiefern, Fichten, Tannen, Pappeln und ähnlichen Bäumen
brennt leicht und rasch. Harte Hölzer von Eichen, Buchen und Birken
brennen etwas schwerer an, geben aber eine starke Hitze und halten viel
länger aus. Der Torf entsteht in Sümpfen aus Torfmoosen, Gräsern,
Wurzeln, abgefallenen Zweigen und Blättern verschiedener Sumpfgewächse,
die unter Wasser langsam verwesen. Er wird in viereckigen Stücken aus⸗
gestochen und getrocknet, auch wohl, wenn er mehr schlammig ist, ausge⸗
schöpft und geformt. Er giebt nur eine schwache Flamme und glimmt
mehr. Besser brennt er, wenn er durch besondere Maschinen zu festen
Ziegeln (Preßtorf) zusammengepreßt wird.
Braunkohle und Steinkohle sind in früheren Zeiten auf ähnliche Weise
wie der Torf aus Pflanzenüberresten entstanden.
Feuer kann im Ofen nicht brennen, wenn nicht die Luft zudringen
kann. Trockenes Holz brennt auch, wenn der Luftzug schwach ist. Torf
und Kohle aber erfordern mehr Zug. Da die Asche die Luft abhält, sorgt
man dafür, daß sie beim Brennen beseitigt wird. Dies geschieht durch
den Rost aus Eisen, der den Grund des Feuerloches ausmacht. Er besteht
aus Stäben, zwischen denen die feine Asche hindurchfällt. Asche nennt
man die Teile des Holzes, des Torfes und der Kohle, welche nicht ver—
Mit aufgeschülteter Asche kann man Feuer bald zum Auslöschen
ringen.