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rückte. Dann wandte er sich gen Norden nach Mähren, wo der
Kaiser Franz sein Heer mit einem russischen unter dem Kaiser
Alexander vereinigt hatte. Bei dem Dorse Austerlitz ge-
schah (2. Dezember 1805) die Dreikaiserschlacht. Napo¬
leon gewann einen großen Sieg.
3. Der Rheinbund; Auflösung des deutschen
Reiches (1806). — Dieser Sieg hatte sür Österreich und ganz
Deutschland die traurigsten Folgen. Österreich verlor mehrere
seiner schönsten Länder. Einen Teil derselben schenkte Napo¬
leon an Bayern und Württemberg, die sich ihm angeschlossen
hatten. Die Fürsten dieser beiden Länder wurden zu Königen
erhoben und trennten sich von dem deutschen Reichsverbande.
Daraus stiftete Napoleon dm sogenannten Rheinbund, durch
welchen 16 deutsche Fürsten sich von Kaiser und Reich lossagten
und Napoleon als ihren Schutzherrn anerkannten. Die deutsche
Kaiserwürde hatte nun keinen Sinn mehr; Kaiser Franz legte
sie nieder und nannte sich Hinsort nur noch Kaiser von Öster¬
reich. So endete das tausendjährige deutsche Reich
(1806). Napoleon, der Zerstörer desselben, verglich sich mit
dem Gründer des deutschen Kaisertums und nannte sich stolz
den Nachfolger Karls des Großen. Schon betrachtete er sich als
den Gebieter von ganz Europa und verschenkte Länder und
Königskronen wie seile Waren an seine Verwandten und Ge¬
nerale.
4. I e n a u n d T i l s i t. — Preußen hatte sich bis hieher
vor jedem Kriege mit dem Furchtbaren sorglich gehütet.
Aber Napoleon verletzte den friedfertigen König Friedrich
Wilhelm III. durch feine Gewaltthätigkeiten so sehr, daß
dieser dem Kampfe nicht länger ausweichen konnte. Er war
sehr unglücklich für Preußen. In der Doppelfchlach t bei
Jena und Auerstädt (14. Okt. 1806) wurden seine Heere
geschlagen. Napoleon zog bald daraus in Berlin ein und rückte
dann unaufhaltsam weiter bis zu den Ostgrenzen des Landes
vor. Da mußte Friedrich Wilhelm den Frieden von Til¬
sit (1807) eingehen, in welchem er die Hälfte feiner Länder
dem Sieger abtrat. Napoleon fchuf aus den eroberten Gebieten