©fduod’f'rca — Thessalia.
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Pyanepsion (October—Novbr.). Der erste Tag
hieß Szenen, von den bei dem Demetercult ge¬
wöhnlichen Neckereien; am zweiten Tage wurden
die ©Efffiocpdpiß zu Hsllitnüs am Vorgebirge
Kolias gefeiert. Die drei folgenden Tage bil¬
deten das Hauptfest in Athen selbst, und zwar
hieß der erste wegen der Rückkehr von Halimüs
"AvoSos, der zweite, strengem Fasten gewidmete
TQq Hieß NrjaxsLd, der dritte Kvlhysvsiu, an
welchem Demeter als KaXUyhna (Mutter schöner
Kinder) mit Opsern und Tänzen geehrt wurde.
Die Gegenwart von Männern bei diesem Feste
war durch strenge Strafe verboten.
Oeöfio&STai f. "Aqicov.
Thespia, -ae (Qtonsict, Hom. II. 2, 478.
und Hdt. 8, 50., (dionicc Paus. 9, 26, 6., später
stets <dson(£)icä), sehr alte und bedeutende Stadt
Boiotiens, westlich von Theben am südlichen
Fuße des Helikon, berühmt durch ihren Tempel
des Eros mit einer Statue des Gottes von Pra¬
xiteles. Cie. Verr. 4, 2, 4. 60, 135. Th. Wird
.M Sitz des Amphion und Zethos genannt.
Nachdem Xerxes wegen Theilnahme der Thespier
an der Thermopylenschlacht die Stadt zerstört
hatte, wurde sie wieder hergestellt, auch bei Pla^
taiai hatten die. Th. gekämpft. Hdt. 7, 202.
226 8, 75. 9, 30. Während des peloponue-
sis'chen Krieges findet sich eine einflußreiche athe¬
nische Partei unter den Bürgern, deren Ueber-
gewicht die Thebaner im I. 423 veranlaßte, die
Ringmauern der Stadt niederzureißen {Thue. 4,
133.); nachdem dieselbe 378 durch Agefilaos wieder
hergestellt worden war (Xen. Hell. 5, 4, 4.),
wurde sie wahrscheinlich unmittelbar nach der
Schlacht bei Lenktra von den Thebanern wieder
zerstört und die Bewohner genöthigt, sich m die
Bergveste Keressos zu flüchten; als auch btese von
den Thebanern erobert worden war, wurde ihr
Gebiet von diesen in Besitz genommen. Xen.
Hell. 6, 3, 1. Diod. Sic. 15, 46. Wiederher¬
gestellt wurde die Stadt wahrscheinlich durch Phi¬
lippos bald nach der Schlacht bei Chaironeia und
sie erhielt sich anch in römischer Zeit in einer ge¬
wissen Blüte. Strab. 9, 410. Noch zur Zeit des
Pausauias sand sich dort ein Theater, eine sehens¬
werte Agora und manche Heiligtümer mit Sta¬
tuen von bedeutendem Kunstwerthe: das Original
des Eros von Praxiteles war freilich schon von
Caligula und zum 2. Male von Nero nach Rom
entführt und durch eine Copie von der Hand des
Atheners Menodoros ersetzt worden. Neben Eros
genossen in Thespiai besonders die Musen Ver¬
ehrung; wie dem Eros ’EqcozlSsldc, so wnrden
letzteren Movoeiu, Feste mit musischen Agonen,
gefeiert. — Bedeutende Reste bei Erimokastro.
Tliespiädes f. Musae.
Tliespis, ©söTitg, ein Zeitgenosse des Lolou,
aus dem attischen Demos Jkaria, urn^Ol. 61,
gilt als Erfinder und Begründer der Tragödie,
indem er an ben dionysischen Festen den dithy¬
rambischen Chorgesängen eine Erzählung und
mimisch- orchestische Darstellung der dionysischen
Mythen hinzufügte. Diesen Schauspieler neben
dem Chore machte Th. wol selbst und vereinigte
in sich die Thätigkeit des Dichters, Tonsetzers
nnd Schauspielers. Suidas berichtet, baß Th.
zuerst sich geschminkt unb bann Masken von Leine-
wand eingeführt habe. Schriftliches hat er nicht
hinterlassen. Plut. Sol. 29. Diog. Laeit. 3,
56. Athen. 1. p. 22. Vgl. Tragoedia
Tliesproti, ©songootoL, einer ber 4 Hauptstämme
in Epeiros, bei Homer noch bas einzige Hauptvolk
dieser Gegend; sie wohnten längs der Küste von
der kerkyraiischen Meerenge bis zum ambrosischen
Meerbusen und landeinwärts bis zum Pindos.
Als halbe Barbaren lebten sie meist in Dörfern
unb Flecken; in ihrem Gebiete lag Dobona.
Später oerbrängten bie Molosser sie aus bem
innern Laube, unb ihnen blieb nur ber später
itach ihnen benannte Küstenstrich. Sie zerfielen
gleich ben übrigen epeirotischen Völkerschaften
unter sich in viele einzelne Stämme mit beson¬
deren Namen, unter denen ber ber Kassopaier
der bedeutendste war. Vgl. Hom. Od. 5, 115.
Hdt. 8, 47. Thue. 1, 46. 4, 35. 5, 22
Thessalia, 0eaaaXCa, 0srtccXlcc, ehedem auch
Hellas, Aiolis, Haimonia, Pelasgia, Pyrrhaia
geheißen nach einzelnen Gegenden, das östliche
Stück Nordgriechenlands, grenzte im N. an Jta-
kedonien, im W. an Epeiros, im S. an Aitolien,
Doris und das Land der epiknemidischen Lokrer,
im O. an das aigaiische Meer. Das ganze Land
besteht ans 2 kesselartigen, an Einem Puncte
durchbrochenen Becken, einem schmalen Küstenstrich
und einem regelmäßig gebildeten Flnßthale. Den
Rand des größeren Kessels bildet im Westen der
Pindos und Lakmon nebst Tymphrestos;
der Phekapaß (j. Paß von Dugliana) führt nach
Epeiros. Vom Lakmon ziehen bie kambuni-
schen Berge gegen Osten zum Olympos hm,
von bem aus Ossa und Pelion den Ostrand
bilden. Von den südlichen Theilen des Pindos
streichen die phthiotischen Berge und _ der
Othrys bis an das Meer im O. Der kleinere
Kessel ist von den Anslänsern des Othrys und
Pelion, sowie von den unbedeutenderen Höhen
der Gebirge Athamas und Narthakion uin-
schlosieu. ^ Während das größere Bassin ehemals
ein See gewesen, dessen Wassennasse sich zwischen
Ossa und Olymp durch das Tempethal (s. d.)
einen Austveg bilbete, jdjeint bet 9icuib bc§ siet-
neren Kessels umgekehrt einen Duichbruch von
außen erlitten zu haben, in Folge dessen sc me
größere Hälfte vom Waffer des p a g a i a 11) a) e tt
Meerbusens bedeckt wurde. Nach dem malischen
Gols hiti streicht endlich noch das Oitegebuge,
an dessen Nordrand der Spercheios hinströmt.
Nahe ans Meer treteiib, bilbet bas Gebirge hier
den Paß der Thennopylen (s. d.). Außer dem
westlichen Phekapaß und dem südlichen Ther-
mopylenpaß führen von N. nur 2 Pässe in das
Land, der eine an der Küste und dann durch das
Tempethal, der andere über die olympischen
Höhen; beide vereinigen sich bei Goititoi; -he) =
salieu ist so das verkleinerte Bild von Sieben¬
bürgen. — Unter den Flüffen sind zu nennen
mit seinen Nebenflüssen der P eitet os (s. JO/
aus bem Lakmon entspringen!) uub burch bei»
Tempethal in ben therma'ischen Meerbusen mün¬
dend; nächstdem der Spercheios (s. d.), vom
Tymphrestos herab dem malischen Meerbusen zu¬
strömend. Unter bett Seen ist der größte Boißriig
Xfavri, j. Karlassee, im S.-O. die Swia? X^vri,
j. Nezero, am Nordrande der phthiotischen Berge;
Ne ae uv Lg (j. Karatschair ober Mavrvlimni), ein
Sumpfsee, rechts vom Peneios. — Thessaliens