Full text: Bilder aus der sächsischen Geschichte

Wahlspruch Johann Georgs II. (+ 1680). 75 
Weise zu schmälern, ein Unfug, welchen Wir ferner nachzusehen nicht 
bedacht sind, so befehlen Wir ernstlich, daß alles und jedes, so durch 
Postillione oder Botenfuhren nach Leipzig überkommt, oder von da ab¬ 
geht, richtig ins Posthaus geliefert, auch, foferu Waren darunter sind, 
dieselben im Geleits- und Accis-Amte angegeben, und überall die Gebühr 
und Schuldigkeit davon entrichtet werde, sofern aber dieses Unser Verbot 
übertreten würde, sollen sowohl die Post-, Fuhr-, Kauf- und andre Leute, 
so zu dergleichen Unterschleif geholfen haben, als auch die Postillione mit 
Confiscation (d. i. Wegnahme) der Waren und sonst nach Befinden un- 
nachlässig bestraft werden. 
5) Und wie Wir Unserm Postmeister zu Leipzig und lieben Ge¬ 
treuen, Christoph Mühlbach, die Aufsicht dieses Uns zustehenden hohen 
Regals und Postwesens, welcher Orte und Ende Wir dessen befugt sind, 
gnädigst aufgetragen haben, also wollen Wir auch, daß jeden Orts Ge¬ 
richte in Unsern Ländern ihm und den Seinigen keine Hindernisse oder 
Aufenthalt zuziehen oder verursachen, sondern vielmehr noch anmelden 
und auf Bedarf alle mögliche und nötige höfliche Handbietung gebührend 
leisten; hätte aber wider genannten Unsern Postmeister oder seine Be¬ 
diente in den das Poftwesen betreffenden Sachen jemand etwas zu suchen 
oder zu klagen, solches soll Unsern verordneten Geheimm-Räten unter- 
thäuigst vorgebracht, und sodann nach Befinden darauf gebührender Be¬ 
scheid erteilt werden. Wonach also hinsüro männiglich gehorsam zu 
achten ist. 
Urkundlich haben Wir dieses Mandat eigenhändig unterschrieben 
und es mit Unserm Kursecret (d. i. Kursiegel) besiegeln lassen; so ge¬ 
schehen und gegeben in Unsrer Residenz und Hauptfestung Dresden, am 
30. April im Jahre 1661. 
Johann Georg, Kurfürst." 
46. Wahlspruch Johann Georgs II. (f 1680). 
ZTach einem Aktenstücke des Haupt-Staatsarchivs zu Dresden war 
der Wahlspruch des Kurfürsten Johann Georgs It., den er mit eigner 
Hand aufzeichnete: 
„Fürchte Gott und halte sein Gebot. Ehre und bleibe treu deinem 
Kaiser. Thu Recht, scheu niemand, und fürcht dich nicht auch vor 
dem Teufel." 
47. Johann Georg III. vor Wien (1683). 
'XXrch die Schlacht am Kalenberge wurde Wien i. I. 1683 ent¬ 
setzt. Die meisten Schilderungen dieses Kampfes schenken der entscheiden-
	        
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