Full text: Die Belagerung, Eroberung und Zerstörung der Stadt Magdeburg am 10./20. Mai 1631

die Gefahr, wie etliche vermeinten, noch nicht so groß, 
unö weil man sich nunmehr des Entsatzes stündlich, ja 
augenblicklich vermutete, wäre keine Stunde, die man 
sich länger hielte, mit feiner Tonne (Boldes zu bezahlen k. 
Indem er aber also von diesem und dergleichen wohl bei 
einer Stunde lang geredet, ward indem der Secretarius 
aus öem Rate geschickt, welcher berichtet, daß durch die 
beiden Männer, so auf dem Dom und Set. Iacobturm 
Wacht zu halten bestellt, dem Rat angezeigt wäre, wie 
die Kaiserlichen aus allen Lagern sehr stark in die beiden 
Vorstädte Neustadt und Sudenburg ankommen und sich 
hinter die Approches, alte Mauern und Keller begeben 
täten. Unlängst hernach kam ein Bürger vom IDalle 
mit Anzeigung, daß es im Zelde hinter allen Hügeln und 
Gründen voller Reiter hielte; so hätte man auch sehr viel 
Volkes in die Vorstädte marschieren gesehen, hieraus der 
von Zalckenberg geantwortet: er wolle, daß sich's 
die Kaiserlichen unterstehen und stürmen mochten, sie sollten 
gewiß also empfangen toeröen, daß ihnen übel gefallen 
würde, hat ferner in seinem Gespräch unö Voto fort¬ 
gefahren, bis öer Wächter auf Set Iohannesturm Sturm 
geblasen unö öie weiße Kriegesfahne ausgesteckt. Da öenn 
Autor nicht länger sitzen, sonöern hingehen unö sehen wollen, 
was passierte. Und als er in öie Zischergasse gekommen, 
hat er gesehen, daß die Kroaten [so um das Rondel bei 
dem kleinen Wasser durchgeritten waren, wie öavon besser- 
hin wirö gesagt werden] schon der Zischer Häuser stürmten 
und plünderten. Darauf Autor sich eilends zu Rathaufe 
verfügt und mit kurzen Worten dem Rat angedeutet, 
daß es unvonnöten, da zu sitzen, denn der Zeind schon 
in der Stadt, welches allen gar unglaublich vorgekommen. 
Und als indessen auch des Zalckenberg's eigene 
Pagen zu Rathause kommen und berichteten, daß die 
Kaiserlichen schon auf dem IDalle bei der Neustadt sein 
sollten, ist er aufgestanden, zu Pferde gesessen und hin, 
des ©bristleutnants Trost Regiment vom Marschx) ab¬ 
zufordern, geritten. Da er aber mit dem Volke bei der 
hohen Pforte angekommen und die Kaiserlichen allbereits 
(Drt, wo Trosts Regiment lag. hrsg. 
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