Mittelafrika.
§§ 94 - 95.
bedeckung der Orientalen ihren Namen) und Marokko. An der Nordküste besitzen die
Spanier mehrere unbedeutende Festungen.
§ 94. pte Sahara (B 15), eine Wiiste, fast so groß wie Europa.
Die Oberfläche ist teils Sand, der vom Winde vielfach zu hohen Dünen
aufgeworfen wird, teils nackter Felsboden, teils Ton. Ein hohes Gebirge
(an 2000 m hoch) zieht sich von S.O. nach N.W. Der kleinere östliche
Teil der Wüste heißt libysche Wüste. Der westliche Teil der Sahara
ist infolge der Passatwinde satldiger als der östliche. Regen fällt in der
Wüste höchst selten, Flüsse sitid nicht vorhanden. Der Boden ist meist kahl,
nur hier und da sind Disteln und dorniges Akaziengesträuch zu finden.
Wo aber in einer Einsenkullg eine Quelle zu Tage tritt, hat sich eine frucht¬
bare Insel im Sandmeere, eine Oase, entwickelt. Da wachsen Dattelpalmen,
Aprikosen, Pfirsiche, Orangen, da gedeiht auch Getreide. Am Rande der
Oasen liegen gewöhnlich die Dörfer der Wüstenbewohner, welche meist
Viehzucht treiben. Die Wüste wird von Karawanen durchzogen, die mit
ihren Kamelen von Oase zu Oase ziehen. Schon manche Karawane hat
in der Wüste ihren Tod gefunden, indem sie von den Glutstürmen derselben
(Samum) verschüttet wurde oder wegen Mangels an Wasser verschmachtete.
§ 95. Mittetafrika. 1. Sudan (Land der Schwarzen), südl. von
der Sähara gelegen, heißt im westl. Teile Hochsud an, das Gebiet des
Nigir. Der östl. Teil ist der Flachsudan, darin der Tsad-See. Der
Sudan ist reich bewässert und fruchtbar. Hier liegen viele stark bevölkerte
Negerreiche. Die Sudan-Neger treiben Ackerbau, Viehzucht, sind gewerb-
fleißig, fertigen Gewebstoffe, Ackergeräte, Lederarbeiten, Eisenwaren u. dgl.
Auch treiben sie Handel mit den Karawanen, die durch die Wüste ziehen.
Das fehlende Salz holen sie aus der Sahara. Der Flachsndan liefert
Elfenbein und Straußfedern. Timbuktü, Jakoba, Kano, Kuka sind
die bedeutendsten Orte Sudans.
2. Senegambien, der Küstenstrich am Atlant. Ozean, um die Mündung
des Senegal und Gambia, ein fruchtbares, waldreiches Land. Große Wälder
bildet die Gummi-Akazie.
3. Mberguinea s-ginea), der flache, fruchtbare, aber höchst ungesunde
Küstenstrich südl. vom Hochsudan, zerfällt in mehrere Teile. Von O. nach
W. heißen diese: Sklaven- (hier wurde ehemals großer Handel mit Neger¬
sklaven getrieben), Gold-, Zahn- (Elfenbein), Pfefferküste. Bedeutend
ist jetzt in Oberguinea der Anbau der Ölpalme und der Handel mit Palmöl,
das aus den pflaumenartigen Früchten der Ölpalme gewonnen und zur
Seifen- und Kerzenfabrikation benutzt wird.
Die Negerreiche an dieser Küste, besonders Aschanti und Dahoine, durch die
Grausamkeit ihrer Fürsten berüchtigt, sind den Engländern und Franzosen unterworfen,
und die Menschenschlächtereien sind unterdrückt worden.
Das Togöland, an der Sklavenküste gelegen, ist jetzt deutsches Gebiet.
Es ist dreimal so groß wie Posen und hat über 2^2 Mill. Einw., durch¬
weg Neger. Hinter dem niedrigen, ungesunden Küstenlande liegeil höhere