Der siebenjährige (ober dritte schlesische) Kneg. 115
(1745): fein Sohn schloß alsdann Frieden mit Maria Theresia zu
Söffen (1745). Hierauf ward der Gemahl Maria Theresias als
Franz I. deutscher Kaiser (1745—1765). Zwischen Preußen und
Oestreich kam der Friede in Dresden zn Staude (1745). So endete
der zweite schlesische Krieg (nach welchem Friedrich der Große Schlesien
behielt) und derjenige Theil des östreichischen Erbfolgekrieges, den mau
deu „östreichisch-bairischen Erbfolgekrieg" nennt. Der Friede von
Aachen endigte 1748 den ganzen östreichischen Erbfolgekrieg:
Maria Theresia bewahrte ihre Erbschaft (bis auf Parma u. A.).
§ 82.
Der siebenjährige (oder dritte schlesische) Krieg:
1756 bis 1763.
Den Verlust Schlesiens an den König Friedrich II. von Preußen
konnte aber Maria Theresia nicht verschmerzen. Sie unterhandelte
um es wieder zu bekommen, mit Frankreich (wo die am Hofe Lnd-
wig's XV. allmächtige Marquise von Pompadour noch herrschte), ferner
mit Rußland (dessen Kaiserin Elisabeth durch Friedrichs des Großen
Spottreden beleidigt war) und mit Sachsen über ein Bündniß zur
Vernichtung der preußischen Macht. Daher faßte Friedrich, der aus
geheimen Wegen von dem Plane Kenntniß erhielt, den Entschluß, seinen
großen und mächtigen Feinden durch Raschheit zuvorzukommen. Als
Verbündeten hatte er in dem bevorstehenden schweren und langen
Kampfe nur England (und auch dieses unterstützte ihn nicht einmal
immer).
Da begann denn der s. g. siebenjährige Krieg (1756—1763)
der auch der „dritte schlesische" genannt wird, welcher den Geist
Friedrichs des Großen und die Kraft Preußens zur vollen Entfaltung
brachte; Stege (bei Prag, Roßbach, Leuthen, Zorndorf) wechselten mit
Niederlagen (bei Collin und Hochkirch) für Friedrich ab; aber im
sechsten Jahre trafen ihn so viele Schläge, daß er verloren schien
(1761): England entzog ihm die Subfidien (Hilfsgelder), und durch
den bourbonischen Familienpact trat noch gar Spanien zu feinen
Feinden (1761). Aus dieser Noth riß ihn jedoch im Beginne des
siebenten Jahres (1762) nnvermuthet der Tod seiner bittersten
Hindin, der Kaiserin Elisabeth von Rußland, und die Thronbesteigung
ihres Neffen, Peter’0 III., der ein eifriger Bewunderer Friedrichs des
Großen^war. Das russische Bündniß mit Preußen zwar ward nach
feinem ^.ode von seiner (Gemahlin und) Nachfolgerin Katharina II.
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