Full text: Biographische Geschichtsbilder aus alter und neuer Zeit für den vorbereitenden geschichtlichen Unterricht (Quinta) (2)

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Kämpfe zwischen Patriziern und Plebejern. 
Die Römer stellten der Clölia zu Ehren eine Statue, eine Jungfrau zu 
Roß, auf. 
So war denn auch dieser Versuch des Tarquiuius, die Herrschaft 
wieder zu gewinnen, mißlungen. Er nahm hierauf feine Zuflucht zu 
den Latinern, und reizte sie zu einem Kriege gegen die Römer auf, der 
im Jahre 496 v. Chr. zum Ausbruch kam. Am See Regillns trafen 
beide Heere auf einander: es war ein Heldenkampf, in dem die Feld¬ 
herren sich im Zweikampf begegneten, während die Menge ohne Ent¬ 
scheidung focht und der Sieg hierhin und dorthin sich wandte. Selbst 
der hochbejahrte Tarqninins nahm an der Schlacht Anteil und ward 
verwundet. Endlich siegten die Römer und nahmen das feindliche Lager; 
Tarqninins ging hoffnungslos nach Cumä, wo er im folgenden Jahre 
(495 t). Chr.) starb. 
Wmpfe zwischen Patriziern und Weüejern. 
Loriolan (4S9 v. Chr.). 
(Nach Friedrich Nösfelt und Weiter.) 
Es gab in Rom wie überall Reiche und Arme. Schon unter 
Romnlns war dieser Unterschied entstanden. Die Reichen wurden da¬ 
mals schon Patrizier, die Ärmeren Plebejer genannt. Wie der Reiche 
leicht anmaßend wird, so war es auch hier; die Patrizier setzten es 
dnrch, daß nur sie obrigkeitliche Würden bekleiden konnten. Überall, 
wo Ehre und Geld zu gewinnen war, drängten sie sich vor, während 
den armen Plebejern alle Last und Gefahr aufgewälzt wurde. Das 
war im Laufe der Jahre immer ärger geworden. Wenn es Krieg gab 
— und Rom hatte dessen immer — so mußten die Plebejer in den 
Krieg ziehen, indessen ihre Äcker unbebaut liegen lassen, und kamen sie 
endlich nach Hanse, so blieb ihnen nichts anderes übrig als von den 
Reichen zu borgen. Diese drückten sie immer härter, forderten schmäh¬ 
liche Zinsen, und so sanken die armen Leute in immer tieferes Elend. 
Denn in Rom waren damals äußerst drückende Gesetze in betreff der 
Schuldner. Wer seinen Gläubiger nicht bezahlen konnte, verfiel ihm 
mit Freiheit und Habe. Der Gläubiger hatte das Recht ihm alles zu 
nehmen und ihn dann noch als Sklaven zu verkaufen. Lange hatten 
die Gedrückten ausgehalten; endlich trieb sie die Not zum äußersten. 
Sie zogen zur Stadt hinaus, drei Stunden weit, bis auf den heiligen 
Berg. Die Verlegenheit der Patrizier war groß, und nur die Klugheit
	        
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