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Mohammedanismus und Arabertum gerettet. Diese bedeutende 
Schlacht wurde im Jahre 732 geschlagen. Karl besiegte nach einigen Jahren 
die Araber nochmals und trieb sie wieder nach Spanien zurück. 
e) Pippin gewinnt den Königsthron der Merowinger. 
Nach KarlMartell beherrschte sein Sohn Pippin, der wegen seiner kleinen 
Gestalt auch der Kurze genannt wurde, das Frankenreich. Sein Ziel war, recht¬ 
mäßiger König der Franken zu werden, wozu ihm der erste Geistliche der 
Christenheit, der Papst in Rom, helfen sollte. Deshalb sandte er einige Große 
seines Reiches, von denen er wußte, daß sie ihm völlig ergeben waren, zu dem 
Papste niib ließ ihm die Frage vorlegen, wer eigentlich den Namen eines Königs 
verdiene, der, der zu Hause sitze und von der Regierung nichts verstehe, oder der, 
der die Last und die Mühen der Regierung zu tragen habe. Der Papst verstand 
natürlich den Sinn der klugen Frage und entschied sich für Pippin. Auf diesen 
Bescheid hin berief dieser im Jahre 751 eine Reichsversammlung, auf der der 
letzte König der Merowinger, Childerich, abgesetzt wurde. Nachdem ihm das lange 
Haar verschnitten war, wurde er einem Kloster überwiesen. Pippin aber ließ sich 
als König der Franken von den Großen und dem Volke auf den Schild heben, wobei 
die Bischöfe die Salbung vornahmen. Damit war das Geschlecht der Karolinger 
durch göttliches und menschliches Recht zu Herren des Frankenreiches geworden. - 
Bald sollte sich zeigen, daß der Papst zu Rom llug gehandelt hatte. Die Lango¬ 
barden suchten nämlich ihre Macht über ganz Italien auszubreiten; sie begehrten 
auch Rom, das bis jetzt unter der päpstlichen Oberhoheit gestanden hatte. Da 
wandte sich der Papst an Pippin um Hilfe. Dieser zog mit einem Heere über 
die Alpen, schlug die Langobarden und zwang sie, dem Papste das Gebiet von 
Rom und Ravenna abzutreten. Damit war der Grund zu dem sogenannten 
Kirchenstaate gelegt. Die beiden höchsten Gewalten der Christenheit aber, 
das Papsttum und das fränkische Reich, waren eng miteinander verbunden. 
3. Die Ausbreitung des Christentums unter den Westgermanen. 
Bonifatius. 
1. Tie fränkische und irische Mission. 
Bis zu der Mitte des siebenten Jahrhunderts waren von den Westgermanen 
erst die Franken zum Christentum übergetreten; die andern Stämme, die Friesen, 
Sachsen, Thüringer, Alemannen und Bayern dagegen verehrten noch die alten 
Götter, indem sie ihnen nach alter Sitte aus den Bergen ober im Walde blutige 
oder unblutige Opfer darbrachten. Es wäre die Pflicht der Franken gewesen, 
ihren Brüdern die frohe Botschaft von dem Erlöser zu verkündigen; aber sie unter¬ 
ließen es, weil sie selbst noch nicht alle den alten Glauben abgelegt hatten, und 
weil diejenigen, die übergetreten waren, noch nicht das wahre Wesen der neuen 
Lehre erfaßt hatten. Nur zwei fränkische Geistliche fühlten den Drang, das Christen¬ 
tum auszubreiten, es waren die Bischöfe Rupert und Emm er an. Beide 
gingen zn den Bayern, wo sie teilweise die alten Kirchen und Bischofssitze er-
	        
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