6) Friedrich zertrümmert die Macht der Welfen. 
Während Friedrich I. seine Züge nach Italien unternahm und dort deutsches 
Blut für eine verlorene Sache vergoß, suchte sein Freund Heinrich der Löwe, 
der Herzog von Sachsen und Bayern, seine Macht in: Norden immer weiter 
auszudehnen. Er unternahm Kriegszüge in die Länder östlich der Elbe und unterwarf 
mit seinem scharfen Schwerte die Slaven an der Ostsee. Im südlichen H o l st e i n, in 
M e ck l e n b u r g und im westlichen Pommer n mußten die Wenden seine Herrschaft 
anerkennen. Er überschritt selbst die Oder und landete auf der Insel Rügen: 
aber er vermochte die Dänen, die sich hier festgesetzt hatten, nicht zu vertreiben. 
Abb. 21. Herzog Heinrich der Löwe demütigt sich vor dem Kaiser Rotbart. 
(Gemälde von Prof. O. Janssen im Festsciale des Rathauses zu Erfurt. Nach einer Photographie von K. Festge. 
Hugo Sonntag.) 
In den unterjochten Ländern wurde das Christentum eingeführt; Geistliche und 
Mönche folgten den Kriegern und errichteten Kirchen und Klöster. Es entstanden 
die Bistümer Lübeck, Schwerin und Ratzeburg. Mit den Priestern strömten zu¬ 
gleich^ deutsche Bauern in die errungenen Landstriche. Aus Sachsen, Schwaben 
und Franken kamen die jüngeren Söhne der Bauern herbei, um hier selbständig 
ein Gut zu bebauen. Sie gründeten Ortschaften mit eigener Verwaltung, legten 
Sümpfe trocken und rodeten die Wälder aus. Über die Fluren führten sie den 
deutschen Pflug. So faßte neben dem Christentum auch das Deutschtum 
in den früheren Slavenländern festen Fuß. Das Wirken Heinrichs war also ein echt 
deutsches; er löste im Norden eine Aufgabe, die eigentlich Sache des Kaisers 
D on at, Lehrst. d. Gesch. f. foiifcfs. gemischte Mittelschulen, II.
	        
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