Full text: Geographie und Geschichte

Brcmdeilblirgisch - Preußische ©efchicGte. 53 
ger auf und legte 1800 neue Landschulen an. Er erwarb 
Vorpommern und hinterließ dem Lande ein Heer von 80,000 
Mann und einen Staatsschatz von 8 Mill. Thalern. 
§ 31. Friedrich II., der Große 1740—1786. 
A. Serne Jugend. Geboren den 24. Januar 1712. 
Zu strenge Erziehung; Liebe zur Wissenschaft; der Religions¬ 
unterricht ihm verleidet; militärische Ausbildung. Gegensatz 
mit dem Wesen des Vaters. „Fritz ist ein Querpfeifer; er 
macht sich nichts aus den Soldaten; er wird mir meine ganze 
Arbeit verderben." Flötenspiel bei Qnanz. Fluchtversuch in 
der Gegend von Heidelberg. Lieutenant von Katte und von 
Keith. Zorn des Vaters. General von Mosel: „Durch¬ 
bohren sie mich, aber schonen Sie Ihres Sohnes!" Katte 
in Küstriu hingerichtet. Friedrich gefangen in Küstrin. Ver¬ 
mittelung zur Versöhnung durch deu Feldprediger Müller. 
Friedrich arbeitet in der Kriegs- und Domainenkammer in 
Küftrin. Bei der Vermählung seiner Schwester kam er zum 
ersten Male wieder nach Berlin. Er vermählte sich nach des 
Vaters Willen mit Elisabeth Christine, Prinzessin von Braun¬ 
schweig. Aufenthalt in Rheinsberg. (Voltaire.) 
§ 32. Fortsetzung. Regierungsantritt und der 
1. und 2. schlesische Krieg. Friedrich trat 1740 die 
Regierung an, als er 28 Jahr alt war. Kaiser Karl VI. 
starb in demselben Jahre ohne männliche Erben. In der 
„pragmatischen Sanction" hatte er seiner Tochter Maria 
Theresia die Thronfolge gesichert. Sie ernannte ihren Ge¬ 
mahl Franz von Lothringen zun: Mitregenten. Friedrich II. 
erhob nun Ansprüche auf die seinen Vorfahren vorenthaltenen 
schlesischen Herzogtümer. Ihm war nicht unbekannt der 
Zornausruf des gr. Kurfürsten: „Aus meiner Asche wird 
wider Euch ein Rächer auferstehen!" Die Mahnung Fried¬ 
rich I.: „Mein Recht in Schlesien auszuführen, muß ich mei¬ 
nen Nachfolgern Überlassen;" der Ausruf seiues Vaters: „Da 
steht Einer, der mich einst rächen wird!" Er gewann Schle¬ 
sien in den schlesischen Kriegen. Beim 1. schlesischen 
Kriege (1740— 1742) besetzt Friedrich Schlesien ohne 
Schwertstreich. Als die Oesterreich er dasselbe wieder gewin¬ 
nen wollten, besiegt sie Schwerin bei Mollwitz, (westlich 
von Brieg) am 10. April 1741. Nach vergeblichen Friedens- 
Unterhandlungen zog Friedrich nach Böhmen und siegte bei 
Chotusitz und Ezaslau am 18. Mai 1742. Im Frieden 
zu Breslau erhielt er Schlesien.
	        
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