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3. Denn holde Bilder drinnen prangen
aus unsrer lieben Jugendzeit.
Das Mutterherz voll Lust und Bangen,
das Vateraug' voll Zärtlichkeit,
das Schwesterlein in seiner Wiege
mit seinem RKöpfehen rund und kraus,
der Brũüder laute, lustige Kriege: —
Dies alles zeigt das Vaterhaus.
4. Gar manchen schönen Bestesmorgen
und manchen Abend lieb und traut
und manche Hoffnung, still verborgen,
die sich das Kindesherz erbaut,
das Weihnachtsbäumlein voller Schöne,
den Osterhas, den Nikolaus
und all die lauten Freudentöne: —
Dies alles bringt das Vaterhaus.
5. O Vaterhaus voll Glück und Prieden,
sei uns gegrũüsst viel tausendfach!
Ob längst wir sind davon geschieden,
ob noch uns birgt das liebe Dach: —
Nimm unsern Dank für allen Segen,
der je von dir uns strömte aus;
wir denken dein auf allen VWegen,
geliebtes, teures Vaterhaus! Isabella Braun.
17. Der Löwe in Hlorenz
1. „Der Löw' ist los! Der Löw' ist frei!
Die ehernen Bande riss er entzwei!
Zurũück, dass ihr den vergeblichen Mut
nicht schrecklich büsst mit dem eigenen Blut!“
2. Und jeder suchte mit scheuer Lil'
im Innern des Hauses Schutz und Heil.
Auf Markt und Strassen, allumher,
wardls plõtzlich still und menschenleer.