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„An goscap n’is mit rechte nen len
noch nen volge, wend’ it is der lant-
lüde vri wilkore, dat se gogreven
kesen to jewelker gaen dat oder to
bescedener tiet.“ (S. I, 56.)
„Svenne die greve kumt to des go¬
greven dinge, so sal des gogreven ge-
richte neder sin geleget. Also is des
greven, svenne die koning in sine graf-
scap kumt, dar se beide to antwerde sin.
Also is jewelkes richteres, dar die ko¬
ning to antwerde is, die klage ne ga
denne uppe den koning.“ (S. I, 58.)
,,It ne mach neman scultheite
sin, he ne si vri, unde echt, geboren
von deme lande, dar’t gerichte binnen
leget.“ (S. III, 61.)
„Der schulteise hat dry echt ding
in dem Jare. Eins an dem czwelften
tage noch winachten, Daz andere alzo
dy astirwoche vzget. Das drytte an
deme dinstage nach phingisten. Nach
desen dren dingen so leget her ymmer
obir virczen tage sin ding vs, komet abir
der dingtag an einen virtag, adir an
einen gebundenen tag, her mag obir einen
tag, adir obir czwene sin ding uz legen.
— Des schulteisen ding mag dem manne
nyman gekundigen, den der schulteise
selber, adir der vrone-bote.“ (W. 49, 50.)
— „Die bodel sal to minsten hebben ene
halve hove egenes.“ (S. III, 61.)
„Nu vornemet von den Borgern-
meistern dy man kuset czu wich-
bilde, dy kuset man czu eime jare.
. . Sy sullen richten obir allerhante
wane mas, vnde obir vnrechte Steffele,
vnde aller hante keufe, brot, czu kleine
gebacken, adir vngebe fleyz vorkouft,
vnde obir alle vnrechte wage, vnde obir
die haken, ap sy keine ynnunge brechen,
dy czu wichbilde gewillekurt wirt mit
vor-koifen. So dy alle gekouft haben
dy bynnen wichbilde sitzen, vnde vm
mittag ist, so man den schalt abenymet,
so koufet menlicher, was her wedir ver¬
koken wil. II Wer dese ynnunge brichet,
alzo hy vor geret ist, obir den richten
dy Bürgermeister czu hüt vnde czu bare,
adir mit sechs vnde drysig Schillingen
„An Gauschaft ist zu Recht nicht Lehen
noch Folge; denn es ist der Landleute
freie Willkür, daß sie Gaugrafen
küren zu jedwelcher jähen Tat oder zu
beschiedener Zeit."
„Wenn der Graf kommt zu des Gau-
grafen Ding, so soll des Gaugrafen Ge¬
richt niedergelegt sein. Also ist des Grasen,
wenn der König in seine Grafschaft kommt,
da sie beide zu Gegenwart sind. Also ist
jedwelches Richters, da der König zu
Gegenwart ist; die Klage gehe denn auf
(= gegen) den König."
„Es mag niemand Schultheiß sein,
er sei denn frei und echt, geboren und
von dem Lande, darinnen das Gericht
lieget."
„Der Schultheiß hat drei echte Ding
im Jahre. Eins an dem zwölften Tage
nach Weihnachten; das andere, wenn die
Osterwoche ausgeht. Das dritte an dem
Dienstage nach Pfingsten. Nach diesen
dreien Dingen setzt er immer über Vier-
' zehn Tage sein Ding an, kommt aber der
Dingtag an einen Feiertag oder an einen
gebundenen Tag, er mag über einen Tag
oder über zwei sein Ding auslegen. —
Des Schultheißen Ding mag dem Manne
niemand Verkündigen denn der Schultheiß
selber, oder der Frohnbote." — „Der Büttel
(— Frohnbote) soll zum mindesten haben
eine halbe Hufe Eigenes."
„Nun vernehmet von den Bürger¬
meistern, die man kürt zum Weich-
bilde, die kürt man zu einem Jahre. .. Sie
sollen richten über allerhand Wagen, Maß,
und über unrechte Scheffel, und allerhand
Kauf, Brot, zu klein gebacken, oder un-
gebliches (— schlechtes) Fleisch verkauft,
und über alle unrechte Wage, und über
die Höker, ob sie keine Innung brechen,
die zu Weichbild gewillkürt wird mit Ver¬
kaufen. So die alle gekauft haben, die
binnen dem Weichbilde sitzen, und um
Mittag ist, so man den Schaft abnimmt,
so kauft jedermann, was er wieder ver¬
kaufen will. Wer diese Innung bricht,
wie hiervor geredet ist, über den richten
die Bürgermeister zu Haut und zu Haar,
oder mit sechsunddreißig Schillingen zu