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„Sves hund oder ber oder perd oder
0886, oder svelkerhande ve it si,
enen man dodet oder belemet, oder en
ander ve, sin herre sal den scaden na
rechteme weregelde oder na sineme werde
beteren, of he’t weder an sine gewere
nimt, na des dat he dat erst ereschet. “
(S- II, 40.) — „Des lames ledegunge
sint vyr phennighe, Achte des schafes,
Dry Schillinge des swines daz ierig ist,
Dry Schillinge des sternes, vyr Schillinge
der kv, j fünf Schillinge der sy, dy da
treit; des verkelns acht Schillinge, Der
meren zwelf Schillinge, des pflugphertes
czwenzig Schillinge / Des meydems drysig
Schillinge / Des hus hanen wandel sint
Nuen phennige . . . // Czwelf hus tuben
mag ein man wol habit, vnde dy haben
nicht vorder vrede, denne ein hammer-
worf von yrre wonunge. Eyner hennen
wandel sint czwene phennige, Dry scherf3)
der enten, wen sy vsgeleit hat, Des
antrechon czwene phennige, Des hundes
drysig Schillinge, wen her ein nacht-
wechter ist, des cziskes sint drysig
Schillinge...“ (W. 120.) — „Welch
man dem andern ein phert vorkoufet
bynnen wichbilde, der sal ienen gewere,
daz is nicht stetig sy, noch starblint,
nochvngerechtesanevanges.“ (W. 117.) —
„Umme anders nene klage ne sal
man den man vervesten, ane umme
die, die an dat lief oder an die hant
gat.“ (S. I, 68.) — „Sve nicht vore
ne komt to deme dridden degedingen,
den vervest man.“ (S. I, 67.) — „Sve
herberget oder spiset wetenlike enen
vervesten man, he mut dar umme ge-
wedden. Ne weit he’s aver nicht, he
untredet dat gewedde mit siner unscult.“
(S. III, 23.) — ,,Sve sik ut der vestinge
tien wel, deme sal die richtere vrede
werken vore to komen, of man’s von
sinent halven geret. Svenne he sik
uppe’n hilgen ut getiüt, so sal ine die
richtere unde dat lant ut laten mit
vingere unde mit tungen, als man ine
in die vestinge dede... So sal man
„Wes Hund ober Schwein ober Pferd
oder Ochse, ober welcherlei Vieh es
sei, einen Mann tötet ober lähmet, oder
ein ander Vieh, sein Herr soll den Schaden
nach rechtem Ersatzgelde oder nach seinem
Werte bessern, wenn er’s wieder an seinen
Hof nimmt, nachdem er die Tat erst erfährt."
— „Des Lammes Ersatzgeld sind vier Pfen¬
nige, acht des Schafes, drei Schillinge des
Schweines, das jährig ist, drei Schillinge
des Stieres, vier Schillinge der Kuh, fünf
Schillinge der Sau, die da trägt; des
Ferkels acht Schillinge, der Stute zwölf
Schillinge, des Pflugpferdes zwanzig
Schillinge, des Hengstes dreißig Schillinge,
des Haushahnes Ersatzgeld sind neun
Pfennige... Zwölf Haustauben mag ein
Mann wohl haben, und die haben nicht
weiter Friede, denn einen Hammerwurf
von ihrer Wohnung. Einer Henne Ersatz¬
geld sind zwei Pfennige, drei Scherf3) der
Ente, wenn sie ausgeleget hat, des Enterichs
zwei Pfennige, des Hundes dreißig Schil¬
linge, wenn er ein Nachtwächter ist, der
Katze sind dreißig Schillinge." — „Welcher
Mann dem andern ein Pferd verkauft
binnen dem Weichbilde, der soll ihm ge¬
loben, daß es nicht stetig sei, noch star¬
blind, noch ungerechter Aneignung."
„Um anders keine Klage soll man den
Mann verfesten (= gerichtlich ächten),
ohne um die, die an das Leben oder an
die Hand geht." — „Wer nicht vorkommt zu
dem dritten Tag-Ding, den verfestet man."
— „Wer herberget oder speiset wissentlich
einen verpesteten Mann, er muß barum
Sühnegelb zahlen. Weiß er's aber nicht,
er entrebet bas Sühnegelb mit seiner Un-
schulb." — „Wer sich aus ber Verfestung
ziehen will, bent soll ber Richter Friebe
wirken vor zu kommen, wenn man’» von
Meinethalben begehrt. Wenn er sich auf
ben Heiligen herauszieht, so soll ihn ber
Richter unb bas Lanb entlassen mit Fingern
unb mit Zungen, wie man ihn in bie
Verfestung tat.... So soll man ihm auch
s) 2*. 3 Scherf -----1 Pfennig.