78. Bescheidenheit und Friedferligkeit im Sprichwort.
1. Thorheit und Stolz wachsen auf einem Holz. — 2. Hochmut
kommt vor dem Falle. — 8. Höfliche Worte vermögen viel und kosten
wenig. — 4. Ein gutes Wort findet eine gute Statt. — 5. Tadeln
ist leicht, Bessermachen schwer — 6. Jeder kehre erst vor seiner Thür!
— 7. Wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es wieder heraus.
8. Wer in Frieden will walten, muß leiden und still halten. — 9. Keine
Antwort ist auch eine Antwort. — 10. Besser Unrecht leiden als Un—
recht thun. — 11. Friede ernährt, Unfriede verzehrt. — 12. Verzeih
dir nichts, doch andern viell — 13. Eignes Lob stinkt, Freundes Lob
hinkt, fremdes Lob klingt. — 14. Es kann der Frömmste nicht in
Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt. ESchiller.)
Reines Herz und wahrer Mund.
79. Mahnung.
1. Hütet eure Zungen 3. Hütet eure Ohren,
vor Beleidigungen! oder ihr seid Thoren!
Laßt kein böses Wort hervor! Laßt kein böses Wort darin;
Stoßt den Riegel vor das Thor! — es entehret euren Sinn. —
2. Hütet eure Augen! 4. Ohren, Augen, Zungen
Blendung will nicht taugen. hütet, liebe Jungen!
Laßt sie weg vom Bösen sehn! Leider walten diese drei
Lehrt sie nur das Gute spähn! — allzurasch und allzufrei!
Walter von der Vogelweide. (Gekürzt.)
80. Deutscher Rat.
1. Vor allem eins, mein Kind: Sei treu und wahr!
Laß nie die Lüge deinen Mund entweihn!
Von alters her im deutschen Volke war
der höchste Ruhm, getreu und wahr zu sein.
2. Du bist ein deutsches Kind, so denke dran!
Noch bist du jung, noch ist es nicht so schwer.
Aus einem Knaben aber wird ein Mann; —
das Bäumchen biegt sich, doch der Baum nicht mehr.