Griechentum in Frankreich und Deutschland
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Festland gebracht, über das er auf dem geschilderten tüege1 in unsere
Gegenden geschafft wird.
2. Provence.
Vienne. Inschrift. (Allmer IV 249). hier ruht Irene im Alter von
48 Jahren. Sie starb im Jahre nach dem 5. Konsulat unseres Herrn
valentinianus und des erlauchten Knatolius am 6. Perithios, wurde
Freitag, den 7., begraben und wird auferstehen am Tage, da Christus
kommt.
Vienne. Inschr. IV 398 (in griech. Sprache), hier ruht in Frieden Ma-
trona, die Tochter des Mokimos, Inspektors in Rom, gestorben irrt alter
von etwa 25 Jahren.
Histor. Franc. VIII1 (beim Einzugs des Königs (Duntram in Orleans 585).
(Es war ein lautes Durcheinander von Stimmen; hier waren es Syrer-,
dort Lateiner, hier selbst Juden, die zu seinem Preise riefen: „(Es lebe
der König! sein Reich verbreite sich unter Öen Völkern in ungezählten
Jahren!"
5. Deutschland.
Conr. Celtis3 Libr. Odarum III26 (von Trier). „Dort sah ich (Bräber
griechischer Grabschrift voll."
Trier. S. Ttlatthias (Kraus, Die altchristlichen Inschriften der Rhein-
lande). hier liegt Rzizos ßgripa der Syrer aus^dem Dorf der Kabrozaba-
daier4 in der Gemarkung von ftpameia.
Köln (Kraus 298). Weiße (Blasphiole mit der griechischen Umschrift:
„Trinke! Lebe stets im Glück!"
II. Fortwirken griechischer Elemente im Mittelalter.
A. Theologie.
Minucius Felix5 Oct. 18,io—20, i. prüfen wir doch, bitte, die Lehre
der Philosophen: du wirst finden, sie unterscheiden sich wohl im flus=<
druck, in der Sache kommen sie sämtlich auf diese eine Meinung hinaus.
Ich übergehe die primitiven Alten, die mit ihren Rusfprüchen den Hamen
„Weise" verdient haben. (Es beginne die Reihe Thales aus Blilet, der
zu allererst die himmlischen in die (Erörterung zog. Dieser Thales nannte
den Ursprung des stlls das Wasser, Gott den Geist, der aus dem Wasser
1 3m vorhergehenden Kapitel bei der Besprechung des Zinns, d. H. vom
nördlichen Deutschland an den Rhein und die Mosel aufwärts bis zum Saone=
gebiet, wo die „Zinnstraße" erreicht wird.
2 Syri ist im Mittelalter ein Sammelname für Anatolier, meist = Griechen.
3 Der Wanderprediger des Humanismus.
4 ctm Kleinen 3ab oder Kapros, unweit der (Einmündung in den Tigris.
5 IKinucius Felix schreibt gegen 250 den nach dem Vertreter der christlichen
Weltanschauung genannten Dialog (Dctavius, in dem zwischen einem Heiden
und einem Christen das die damalige Welt bewegende Thema der neuen Re¬
ligion am Badestrand von Ostia mit großer stilistischer Kunst behandelt wird.
Die Argumente gegen den Polytheismus stammen aus Cicero und Seneca.