Griechentum bei den Parthern, Indern, im Westen 23
Strab. 724. Seleufos Nikator gab Sandrakottas einen großen Teil von
Ariane, nahm seine Tochter zur Frau unö 500 Elefanten als Gegengabe.
Clem. Alex. p. 132. Der Schriftsteller Megasthenes lebte bei Seleukos
Nikator.
Strab. 702. Megasthenes wurde nach palimbrotha zu Sandrakottas,
De'irnachos zu dessen Sohn Allitrochades als Gesandte geschickt,- sie hinter¬
ließen Berichte über ihre Reise.
D. Der westen.
Marseille.
Strab. 179 ff. Line Gründung der phokäer ist Massilia. ... Die Stadt
ist gut befestigt und hat eine beträchtliche Größe. Huf der höhe liegt
das Lphesion und der Tempel des Apollon Delphinios. Der ist allen
Ioniern gemeinsam, während das Ephesion von dem Tempel der ephe-
sischen Artemis stammt. . . . Die Verwaltung der Massilier ist eine
Aristokratie nach höchst vortrefflichen Gesetzen. . . . Die Gesetze sind
ionisch und öffentlich ausgestellt. Ihr Land trägt Gliven und tDein;
Getreide wächst kärglicher wegen der Rauheit des Bodens, so daß sie
mehr der See als dem Lande sich vertrauten Und sich zu gewandten See¬
fahrern entwickelten. Später wurden sie reich genug an tüchtigen Män¬
nern, um ein paar von den umliegenden (Ebenen hinzuzugewinnen,
und mit der gleichen Macht legten sie auch Städte an, Festungen z.B. in
Iberien bei den Iberern, zu denen sie auch die Kultbräuche der ep he fi¬
schen Artemis verpflanzten, so daß sie auf griechische Weise opfern,
Agathe1 bei den Anwohnern der Rhone, Tauroention, (DIbia2, Anti-
polis3 und Uitaia4 bei dem Stamm der Saltjer und den Ligurern, die
die Alpen bewohnen. Auch Schiffswerften und ein Arsenal sind bei ihnen;
früher waren sie auch reich an Schiffen, Waffen, Schiffs- und Belage¬
rungsgerät, so daß sie es mit den Barbaren aufnahmen und die Römer
zu Freunden erwarben. . . . Sextius, der Vernichter der Salier, legte
unweit Massilias eine Stadt an, die er nach sich und den warmen
(Quellen5 nannte; dort legte er eine römische Garnison hin und ver¬
drängte die Barbaren von dem Küstenstrich, der von Massilia nach
Italien führt, was den Massiliern nicht vollständig gelungen war. . . .
Die von ihnen verlassene Küste gab er den Massiliern. . . . Aber im
Bürgerkrieg zwischen pompejus und Täsar schlossen sie sich der unter¬
liegenden Partei an und büßten den größten Teil ihres Wohlstandes
ein. . . . Jetzt legen sich alle Gebildeten dort auf Rhetorik und Philo¬
sophie, so daß bis vor kurzem die Stadt als Bildungsstätte für die Bar¬
baren galt und die (Ballier so hellenisierte, daß sie sich im Verkehr sogar
der griechischen Schrift bedienen; jetzt neigen auch die angesehensten
Römer dazu, statt nach Athen nach Massilia studieren zu gehen. Nach
' Agde. 8 S. Tropes. 3 Antibes. 4 Nizza. 5 Aquae Sextiae (Aix).