Full text: Der deutsche Geist im Weltkrieg (H. 174)

30 Blick in die 3ufunft: T. Troeltsch, Nach Erklärung der Mobilmachung 
über die Wirklichkeit hinausgegangen sein? Nein, sie ist nicht darüber 
hinausgegangen, sondern hinter der Wirklichkeit zurückgeblieben- nicht 
30000, sondern 60000 Russen mitsamt zwei kommandierenden Generalen 
und vielen Geschützen und Feldzeichen sind in unsere Hände gefallen. 
Das alles meldet eine einzige Kundgebung aus dem Großen Haupt¬ 
quartier. Vas alles vier Wochen nach dem Beginn der Mobilmachung. 
Der aufrichtigen, dankbaren Bewunderung voll stehen wir vor diesen 
Großtaten unserer Rrmeen. Mit rückhaltlosem vertrauen haben wir 
auf unsere Heeresleitung geblickt- sie hat dieses vertrauen nicht nur 
gerechtfertigt, sondern weit übertroffen. 
wieder flattern die Fahnen, wieder jubeln die Lippen, wieder heben 
sich in stolzer Freude die herzen. (Es ist nur eine Überzeugung in der 
ganzen Nation: wie der Anfang gewesen ist, so wird die Fortsetzung 
sein, wir müssen siegen und wir werden siegen, bis der endgültige 
Frieden errungen ist, der Friede, der die großartigen Leistungen unserer 
Heere und die schweren Opfer gerecht entgilt. 
12. Blick in die Zukunft. 
a) aus Ernst Troeltsch, Nach Erklärung der Mobilmachung. 
wir werden etwas nach Haufe bringen, was des Kampfes wert ge¬ 
wesen ist. wir bringen die Dauer unseres Vaterlandes und den Sieg 
der Freiheit nach Hause, der Freiheit nicht nur vom zaristischen Absolu¬ 
tismus, sondern auch der inneren Freiheit des deutschen Bürgers, wo 
es an ihr noch fehlt, wird man daran gedenken, daß das Wohl des Vater¬ 
landes allen Männern vom 17. bis 45. Lebensjahre gleicherweise an¬ 
vertraut ward, und daß nur ihr guter Wille, ihre freudige Vaterlands- 
begeisterung das große Werk möglich machte. Und die, welche die Frei¬ 
heit suchen und begehren, werden sich aus der (Erfahrung überzeugen, 
daß nur eine starke zentrale Leitung und eine geordnete Disziplin den 
modernen Riesenstaat tragen können. (Es wird ein neues Deutschland 
wieder zurückkommen, dessen Stämme und Stände vertrauen zueinander 
fassen, dessen Leiter und Herrenstände die Unentbehrlichkeit des freien 
gemeinen Mannes verstehen; zurückkommen wird aber auch ein ge¬ 
meiner Mann, der die Notwendigkeit der Disziplin und (Einigkeit nicht 
nur für den Klaffenkampf der Agrarier oder Handarbeiter, sondern für 
die Gesamtheit der Nation begreift. Das ist unsere Zuversicht, in der 
wir unsere Iungmannschaft hinausschicken. 
d) Aus Srich Marcks, „Neue Horizonte" in der „Internat. Monatsschrift", 
Jahrg. 9, fiest 6. 
wir wissen, daß der Friede von den (Erfolgen der Kriegführung ab¬ 
hängen wird, und daß da noch alles im Flusse ist. Annexionen wünschen 
die Allerwenigsten unter uns: wir werden nur das zu erwerben trach-
	        
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