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®in ausaedehnter Handel verlieh diesen Ländern die höchste Blüthe. 
Karl hätte der glücklichste Fürst seiner Zeit fern tonnen; aber fern 
stolzer hochstrebender Sin» stand nach größeren Dingen; vielleicht gar 
nach der Kaiserkrone. Deshalb sah er es gern, als Kaiser Fr.ed- 
lick III feinen Sohn Maximilian mit seiner einzigen Tochter 
Maria welche einst die Erbin der burgundischen Länder wurde, 
zn vermählen wünschte. - Bei dieser Verhandlung bat er den 
Kaiser um den Konigsnamen. Beide verabredeten nun hierüber 
°'"°L'»L7A°k V mi5mehr als kaiserlicher Pracht. 
Friedrich aber, welcher bei der Unordnung tn seinen Erb^ndern 
fast immer Mangel litt, erschien neben ,hm m gar ärmlicher bestatt 
Das mochte den'Kaiser verdrießen; vielleicht mißfiel jhm überhaupt 
der stolze Sinn und das anmaßende Betragen des Herzogs; denn 
so sicher hielt dieser sich der Königswürde, daß er tue Kleinodien 
zu seiner Krönung mit sich gebracht hatte_ und schon stalten zu 
dem großen Feste machen ließ. Wie mußte er entrüstet fern,, al8 
der Kaiser plötzlich, ohne ihn gekrönt zu haben, ^a ohne Abschied 
zu nehmen, von ^rier wieder abzog .kalten Entschuldigung, 
daß seine Gegenwart in Köln, wegen der Uneinigkeit des Erzbischofs 
und seines Kapitels, dringend nöthig sei. Voll Zorn und keines- . 
wegs zu der Heirath mit dem österreichischen Hause geneigt, verließ 
der Herzog gleichfalls Trier. 
Der unruhige Karl wandte sich nun bald daraus gegen den H er¬ 
zog von Lothringen, dessen Land er gern mit dem jeinigen ver¬ 
einigt hätte. Er eroberte die Hauptstadt Nancy, ließ sich dort 
buldiaen und gebrauchte dann seine Waffen gegen die Schweizer, 
damit sein Reich von den Quellen des Rheins bis nach seiner 
Mündung mächtig hinabtiefe. — Vergebens stellten ihm die schweizer 
vor, daß ihr ganzes Land nicht so viel werth sei, als das G^chirr 
seiner Pferdes er fwl in die Schweiz ein und hielt sich des Sieges 
schon so gewiß, daß er die schweizerische Besatzung von Gran^on, 
welches er eingenommen, an den Bäumen aufknüpfen ueß. 
Da eilten die Eidgenossen, 20,000 an der Zahl, gegen Granion, 
ohne Zagen vor des Herzogs dreimal so großer Stärke, ^n der 
Frühe des 3. Märzes (1476) zeigten sich schon die Luzerner, 
Sch wyzer und Berner Oberländer als Vortrab an dem 
Ufer des Neuenburger Sees und den Bergen des ^ura. Wach 
vollendetem Gebet geschah ihr Angriff. Festen Schrittes zogen 
Freiburg und Bern, angeführt vom kriegserfahrenen Hansvon 
Hall w y l und dem Berner Schultheißen Nif laus von Dchar- 
nachthal, dem Feinde entgegen, (schon war von diesem oortrab 
auf dem Blutfelde der schwere Kampf stundenlang gestritten, da erst 
zeigte sich im Glanze der Nachmittagssonne die Hauptmacht der 
nachrückenden Eidgenossen auf den Höhen. »Was ist das für ein
	        
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