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Nun mußten die Griechen bleiben und kämpfen. Verzweiflung ver¬
lieh höhern Muth.
Die See ging ruhig, als die persische Flotte herankam. Man
hörte nur die Schläge der Ruder und das Geräusch der Segel.
Gegend Abend aber erhob sich der Wind und trieb gegen die feind¬
lichen Schiffe. Die unbeholfene Masse wurde getrennt, das eine
Schiff stieß in der Dunkelheit auf das andere. Viele wurden weit
in das Meer hinausgeworfen, andere flogen gegen Felsen und
Klippen in Trümmer auseinander. Von allen Seiten drangen die
leichten Schiffe der Griechen zwischen die persischen, bohrten sie
hier in den Grund, fuhren dort schräg an ihnen vorüber, daß die
ganze Reihe der Ruder zertrümmert, und so das Schiff für den
Kampf unbrauchbar wurde. Verwüstung war auf dem Meere.
Zwischen den Trümmern der Schiffe schwammen die Menschen. Ein
Angstgeschrei der fliehenden und sterbenden Perser erscholl in die
Luft, dazwischen das Jubelgeschrei der siegenden Griechen. Als
endlich der Morgen graute und die aufgehende Sonne das schreck¬
liche Schauspiel auf dem Meere beleuchtete; da plötzlich erbebte die
Erde, als hätten selbst die Götter Griechenlands dem ungerechten
Kampfe gezürnt; aber so groß war die Hitze und das Getöse der
Streitenden, daß selbst das Erdbeben von ihnen nicht vernommen
ward.
Um nun den Xerxes schnell aus dem Lande zu treiben, gebrauchte
Themistokles eine neue List. Er ließ dem Perserkönig sagen: »Die
Griechen sind gesonnen, die Brücke über den Hellespont abzubrechen.«
Xerxes erschrak. Eiligst'floh er davon und schwamm aus Furcht,
es möchte ihm der Rückweg abgeschnitten werden, in einem arm¬
seligen Fischerkahn^den Hellespont hinüber, über welchen er jüngst
auf einer langen Schiffbrücke mit den Millionen seines Reiches fo
stolz und majestätich hingezogen war.
Der Name Themistokles war von nun an das Loosungswort all¬
gemeiner Freude. Die Spartaner krönten ihn in ihrer Stadt mit
Olivenkränzen, schenkten ihm den schönsten Wagen, der in Sparta
zu finden war, und ließen ihn von 300 Jünglingen feierlich bis
an die Grenze zurückbegleiten. Als bald darauf ganz Griechenland
versammelt war, um nach alter i&itte die großen Kampfspiele zu
feiern, standen alle Zuschauer plötzlich von ihren Sitzen auf, als
Themistokles erschien. Keiner dachte da mehr an Kampfspiele, Alles
sah und zeigte mit freudiger Verwunderung auf Themistokles hin.
Dieser wurde hierüber tief gerührt und sprach: »Nun ernte ich den
Lohn aller Anstrengungen für Griechenland.«
Nach dem Siege bei Salamis war Themistokles unablässig be¬
müht, seiner Vaterstadt Athen die Oberherrschaft über die übrigen
Staaten Griechenlands zu erringen. Er baute den Hafen Piräus
vermehrte die Flotte und vollendete den glücklichen Wiederaufbau
Geschichtsbilder. 8te Aufl. „