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aller Staaten vollständig und bilden 70 Stimmen, so daß die kleineren
Staaten wenigstens eine, die größeren höchstens 4 Stimmen ein jeoer
haben. Der Bundestag soll sich zuerst mit der Abfassung der Grundgesetze
und seiner organischen Einrichtung in Bezug auf seine auswärtigen, kriege¬
rischen und inneren Verhältnisse beschäftigen.«
»Alle Bundesglieder versprechen mit einander gegen jeden Angriff zu
stehen, und wenn der Bundeskrieg erklärt ist, keine einseitige Unterhandlung
mit dem Feinde einzugehen, noch einseitig Waffenstillstand oder Frieden zu
schließen. Ebenso wollen sie unter keinerlei Vorwand einander bekriegen,
sondern ihre Streitigkeiten bei der Bundesversammlung vorbringen. Diese
soll entweder vermitteln ober richten, und die streitenden Theile sollen
ihrem Ausspruche gehorchen.«
»In allen Bunbesstaaten wirb eine lanbstänbische Verfassung stattfinden.«
»Die christlichen Religionsparteien genießen gleiche Rechte. Wie eine
Verbesserung der Israeliten in bürgerlicher Hinsicht zu bewirken sei, wirb
bie Bunbesversammlung berathen.«
»Die Unterthanen ber deutschen Fürsten haben bas Recht, aus einem
Sande frei in bas anbere wegzuziehen unb bort Grundeigenthum zu er¬
werben, bürgerliche ober Kriegsbienste zu nehmen, wenn keine Verbindlich-
feit zum Kriegsdienst gegen bas bisherige Vaterland im Wege steht.«
»Die Bundesversammlung wirb sich mit Abfassung gleichförmiger Ge¬
setze über die Preßfreiheit unb ben Nachbruck, sowie über Hanbel unb Ver¬
kehr zwischen ben Bunbesstaaten beschäftigen.«
»Die sämmtlichen Bunbesstaaten stellen ein Bundesheer von 300,000
Mann. Der Bunbesseldherr wird von der Bundesversammlung erwählt.«
Freiheitskampf der Griechen.
Seit dem Jahre 1453, in welchem das griechische Kaiserthum
zerstört worden war, schmachtete das griechische Volk unter dem
harten Joche der türkischen Herrschaft. Natürlich mußten vorzugs¬
weise die gebildeten Griechen um so schwerer dieses Joch empfinden,
wenn sie der hohen Bildung, der ausgezeichneten Tapferkeit ihrer
Vorfahren und alles dessen gedachten, was von Griechenland aus
für die ganze gebildete Welt geschehen war. — Von den rohen
Türken getrennt durch ihre geschichtlichen Erinnerungen, durch ihre ,
Sprache, durch ihre Religion, leidend unter einer abscheulichen Will¬
kürherrschaft. wandten sich ihre Blicke nach Hülfe allen denen zu,
welche die Macht der Türken zu brechen suchten, ganz besonders
aber seit dem Beginne des 18. Jahrhunderts nach Rußland, welches
namentlich unter Katharina II. deutlich verrathen hatte, daß seine
Pläne darauf hinausgingen, die Eindringlinge aus Asien wieder aus
Europa hinauszuwerfen. Um so mehr richteten sich ihre Blicke nach
Rußland, da die Russen demselben Glaubensbekenntniß zugethan
sind, wie die Griechen. Katharina II. hatte diese Hoffnungen schon